Knotenpunkte: 48-11-17-5-19-3-81-79-58-19-9-42-8-88-5-13-18-7-57-4-98-26-1-20-73-85-63-52-84-2-89-48
„Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer
mehr.“ Das Zitat eines unbekannten
Verfassers beschreibt die gut 52 Kilometer lange Tagestour durch die
Samtgemeinde Lengerich und die Korn- und Hansestadt Haselünne wohl am besten.
Das Thema Wasser begleitet Radler von Anfang an und lädt unterwegs an netten
Plätzen in der Natur – wie der Name schon sagt – zum Seele baumeln ein.
Los geht es im Erholungsgebiet Saller See. Ruhe und Erholung finden
Spaziergänger bei ihrer Runde um das Gewässer nahe des Frerener Forstes.
Beim
Blick über die Wiesen und Felder auf dem Weg nach Lengerich fällt einem schon
von Weitem der über 60 Meter hohe Turm der katholische Kirche St. Benedikt
auf. Sie wurde ab 1869 im neugotischen Stil nach dem Vorbild mittelalterlicher
Sakralbauten gebaut. Bei der ersten St. Benedikt-Kirche in Lengerich – der
heutigen evangelisch-reformierten Kirche – handelt es sich um eine der
ältesten Kirchen im Emsland. Schon um das Jahr 800 wird eine schlichte
Fachwerkkirche vermutet.
Der
Bürgerpark im Ortskern mit seiner ehemaligen Burganlage wurde in den
vergangenen Jahren zu einer Anlage mit hohem Freizeitwert ausgebaut: Naturerlebnisspielplatz
mit Wasserspielen, Fitnessgeräte, Boule-Anlage, Beachvolleyballfeld etc. Im Torhaus
der alten Burg am Bürgerpark sind Trauungen möglich.
Die Tour führt vorbei am Hof Lindemann in Gersten. Direkt neben
dem Gasthof hat der Heimatverein ein Backhaus nach historischem Vorbild
errichtet und einen Bauerngarten angelegt. In einer Gerätescheune können
historische Maschinen und eine Holzschuhmacher-Werkstatt besichtigt werden.
Der nahezu kreisrunde See in dem 5,5 Hektar großen Naturschutzgebiet
Lechtegoor nördlich von Gersten ist vermutlich durch einen Erdfall
entstanden. Fließendes Grundwasser hat dafür ein unterirdisches Salzlager
ausgespült, wodurch ein Hohlraum entstand und dessen Decke demzufolge einbrach.
Vom Rad aus blickt man auf einen Eichen-Birken-Wald.
Sechs Fachwerkhäuser rund um einen idyllischen Dorfplatz mit Brunnen
bilden das malerische Museumsdorf vom Freilicht- und Heimatmuseum Haselünne,
das die Geschichte und die historische Atmosphäre der Ackerbürger-Stadt
anschaulich macht.
Ein
Must-have in der Korn- und Hansestadt ist der Besuch der traditionsreichen Brennereien
Berentzen, Heydt und Rosche, die ihre Spezialitäten in alle Welt
exportieren. Gäste sind zu Besichtigungen und Verkostungen in allen drei
Häusern willkommen. Das Brennereimuseum macht zudem Techniken und
Traditionen rund um das hochprozentige Wahrzeichen der Stadt erlebbar.
Das
Flüsschen Hase führt Radler in das 200 Hektar große Erholungsgebiet
Haselünner See. Die Seele baumeln lassen kann man unter anderem auf der
Terrasse des Hotel-Restaurants mit Blick auf den 20 Hektar großen See. Die Tour
führt zum Teil um den See und entlang des größten Wacholderhains in
Deutschland.
Über
Andrup und Dohren geht es zurück in die Samtgemeinde Lengerich. „Essen und
Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Den Spruch hat man sich in Wettrup
zu Herzen genommen. Hobbyköche kennen den Namen des Dorfes, denn das „Wettruper
Kochbuch“ garantiert schon in der vierten Ausgabe der örtlichen
Frauengemeinschaft seit den 1980er Jahren gute Hausmannskost, die leicht
zuzubereiten ist und allen schmeckt.
Wenige
Pedaltritte später befindet man sich an der über 200 Jahre alten und im Jahr
2022 denkmalgerecht sanierten Hesemannsche Wassermühle am
rauschenden Hestruper Mühlenbach nahe Handrup. Die Mühle ist heute emslandweit
die einzige unterschlächtige Wassermühle. Besonders an ihr ist darüber hinaus,
dass die Technik und das Mahlwerk komplett erhalten sind, sie also jederzeit
wieder klappern und damit Getreide mahlen könnte.
Beim
Knotenpunkt 84 kurz vor Lengerich lohnt sich ein Abstecher in den kleinen
idyllischen Wald links vom Lenker, denn dort steht Ramings Mühle. Der
älteste Teil dieser oberschlächtigen Wassermühle stammt aus dem Jahr 1550.
Direkt hinter der Mühle befinden sich Sitzgelegenheiten für eine kurze Rast mit
Blick auf den Teich. Besonders beliebt sind zwischen Mai und September die
Backtage, die vom Heimatverein Lengerich an jedem 1. Sonntag im Monat
durchgeführt werden. Dann durchströmt den Wald der Geruch von frisch gebackenem
Brot und Kuchen.
Der Rundkurs endet einige Knotenpunkte später am Saller See, wo man den
Tag mit Blick aufs Wasser bei Speis und Trank ausklingen lässt.