Knotenpunktabfolge: 62-40-96-90-12-47-46-48-9-55-58-59-84-57-8-9-67-91-1-25-80-10-38-74-53-62
Vom Markelo-Platz in Spelle führt der knapp 50 Kilometer lange Rundkurs „Bi
de Noabers“ – aus dem Plattdeutschen übersetzt „Zu den Nachbarn“. Gemeint damit
sind die Nachbarorte Schapen (im
Emsland) sowie Hopsten und Dreierwalde (beide Kreis Steinfurt).
Haben
Sie gewusst, dass das Wort „Nachbar“ aus dem althochdeutschen „nahgibur“ aus dem 8. Jahrhundert stammt und den
nächstwohnenden Bauern bezeichnete?
Vielleicht
verbringen Sie Ihren Ausflugstag mit Ihren Nachbarn im Südlichen Emsland sowie
im Tecklenburger Land und erkunden gemeinsam die Sehenswürdigkeiten links und
rechts am Wegesrand.
Und wo früher wandernde Kaufleute – „Tödden“
genannt – mit schweren Leinenbündeln auf dem Rücken herumreisten, radelt man heutzutage
leicht durch die von der Landwirtschaft geprägten Landschaften der beiden
Regionen.
Der Töddenland-Radweg folgt den Spuren der
wandernden Kaufleute und verbindet auf 120 Kilometern das hügelige
Tecklenburger Land mit dem flachen Emsland. Die Strecke der Tagestour von
Nachbar zu Nachbar entspricht zwischen Schapen und Hopsten dem
Töddenland-Radweg.
Die Hüberts’sche Handelsschule in Schapen war
nicht nur der Bildungsstandort der Tödden, sondern ist außerdem die älteste
privat geführte Handelsschule Europas. Seit 1972 findet der Schulbetrieb im
benachbarten Hopsten statt.
Im
Dachgeschoss des 1739 errichteten Alten Pfarrhauses hat der Heimatverein
Schapen der Töddengeschichte Raum gegeben: Bilder, Dokumente, Karten und
Exponate machen das Wirken der Wanderkaufleute deutlich. Das Baudenkmal dient
heute als Bildungs- und Begegnungsstätte., liegt direkt neben dem Bürgerpark
und wird vervollständigt durch das ehemalige Brauhaus , die Alte
Schmiede Lögers und ein Backhaus.
Besonders
beliebt bei vielen gläubigen Pilgern ist in Hopsten die Wallfahrtskapelle
St. Anna auf dem Breischen, vor allem während der „St.-Annen-Woche“ im
August. Führungen durch die kleine Kapelle werden vom örtlichen Heimatverein
angeboten.
Das
Naturschutzgebiet Heiliges Meer erreicht man wenige Knotenpunkte hinter
Hopsten. Die Besonderheit des 55 Hektar großen Areals sind die zahlreichen
großen und kleinen Gewässer, die überwiegend aufgrund der geologischen
Bedingungen natürlich entstanden sind.
Das
Große Heilige Meer ist der größte natürliche Binnensee
Nordrhein-Westfalens, und es gibt verschiedene Legenden über die Entstehung des
Namens. Einer Sage zufolge befand sich an der Stelle ein Kloster mit lasterhaft
lebenden Mönchen. Als Bestrafung sei das Kloster mitsamt dem Grund, auf dem es
stand, in den Boden gesunken. Noch heute soll man das Kloster am Seegrund sehen
können.
Sehenswert
in Dreierwald ist die Dorfkirche St. Anna, die ab 1509 in drei großen
Bauphasen erreichtet wurde. Der Kreuzweg aus Ebenholz wurde von einheimischen
Bildhauern gefertigt. Noch vorhanden ist auch die 1865 von dem Orgelbauer Karl
Krämer aus Osnabrück erbaute Orgel.
Fans von Landmaschinen lernen schließlich
zurück in Spelle in der Ausstellung vom KRONE-Museum (Hinweis: nur
donnerstags geöffnet!) nicht nur die besondere Geschichte des Unternehmens
Krone kennen, das sich von einer kleinen
Schmiede zum weltweit agierenden Landtechnikhersteller entwickelte. Neben
Oldtimer-Traktoren werden im Museum historische Landmaschinen gezeigt, die zum
Teil einzigartig und nur noch in Spelle zu besichtigen sind.