125 Jahre Dortmund-Ems-Kanal

Meppen - Etwas versteckt und wunderschön eingebettet im Grünen, direkt am Wasser gelegen, wissen Kenner und Mitglieder den anheimelnden Ort sehr zu schätzen – das Areal rund um die Wassertretanlage des Kneipp-Verein Meppen e.V., nur wenige Meter vom Dortmund-Ems-Kanal entfernt.

Der Verein selbst wurde vor 70 Jahren gegründet und reiht sich ein in die Geburtstage, die am Dortmund-Ems-Kanal (125 Jahre) und an der gleichnamigen Rad-Route, die 100 Jahre später eröffnet wurde, gewürdigt werden.

Einst hat der Kneipp-Bund Bad Wörishofen die Meppener Bevölkerung in einem Vortrag über Kreislaufstörungen den Anstoß für die Gründung gegeben.

Die „Zeitkrankheit“ könne durch natürliche Mittel wie Licht, Luft, Bewegung und Diät, aber vor allem auch mit Wasser außerordentliche Hilfe zur Entlastung der erkrankten Organe leisten.

„Noch heute sind viele der Mitglieder im Verein, die sich damals spontan entschieden haben, diesem beizutreten“, erzählt Meggy Lilge.

Seit drei Jahren organisiert sie als Vorstandsvorsitzende die Teams der Ehrenamtlichen und die aktuell 380 Mitglieder. Hierzu zählen Arbeitsgruppen wie das „Oasen-Team“, der „Kneipp-Kreativ-Klub“ und die klassische Vereinsarbeit in den Gremien mit Vorstand und Beirat.

Am heutigen Nachmittag sind auch Agnes Schlömer und die Kräuterfrau Anja Thole anwesend, die ebenfalls bereits seit über 10 Jahren aktiv im Verein mitwirken.

Es ist erstaunlich, welches Angebot von Yogakursen, Wassergymnastik, wöchentlichen Tanzstunden, Klönen und Spielen, Fahrrad-Touren und Wanderungen permanent für Mitglieder und Nichtmitglieder auf dem Programm stehen.

Darüber hinaus werden „Wassertret-Tage“ im Sommer und zu Neujahr gern angenommen – ein Angebot, das die Philosophie von Kneipp vielfältig widerspiegelt.

Ein Jahresplan zur Pflege der Kneippoase organisiert die helfenden Hände, die je nach ihren Fähigkeiten und „Steckenpferden“ eingesetzt werden. „Manchmal sind es im Plan Arbeitseinsätze, die weniger der eigenen Fähigkeit entsprechen, dafür den Teamgeist und die Freude ankurbeln“, erzählt Agnes von einer gelungenen Gemeinschaftsaktion. 

So waren jüngst sechs Kräfte des Oasen-Teams eingeteilt, um eine LKW-Ladung „Holzhack-Schnitzel“ von den fleißigen Helfern des Baubetriebshofs der Stadt Meppen entgegenzunehmen. Es schien eine „Mammutaufgabe“ zu werden, als der LKW ankam. Nach dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ waren die Schnitzel in einer halben Stunde schnell auf dem Gelände verteilt.

Insgesamt ist vor allem der Pflegeaufwand hoch für die Reinigung des Wassertretbeckens, des Armbeckens, Instandhaltung des Barfußpfades, die Bewegungselemente, das Kräuterbeet  und den Meditationsplatz, wo sich auch eine „Baumel-Bank“ befindet.

„Pflegeleicht“ sollte daher das Kräuterbeet umgestaltet werden, erinnert sich Anja Thole an eine weitere Gemeinschaftsaktion. Das Ausstreuen von Kiessand war mit Unterstützung von „Mann- und Frauenpower“, Schiebkarrenkraft und viel Tatendrang für einen Tag angesetzt.

Doch anders als geplant, fiel an diesem einzigen Märztag ganz viel Schnee im Emsland, sodass die Neu- und Wiederanpflanzungen“ sich über einen ganzen Monat erstreckten: Schnee abfegen, Pflanzen ausbuddeln, Kiessand verteilen, die Kräuter wieder einsetzen – das alles hat doch länger gedauert.

Die Anstrengungen haben sich gelohnt: ein Kräutergarten, der auch bei Hitze die Feuchtigkeit länger speichert.

Anja weiß übrigens so viel über die Pflanzen und ihre Heilkraft:

Wir probieren das blühende Mädesüß, das ein bisschen nach Marzipan schmeckt und u.a. gegen Kopfschmerzen hilft.

Die sogenannte Wegwartenwurzel wurde einst in Meppen angepflanzt und leistete den armen Bauersfrauen einen Nebenerwerb mit Zichorienkaffee, auch bekannt als „Muckefuck“.

Wo die Wurzel getrocknet und, dass sie bis nach Amerika verschifft wurde, erzählt Anja auf ihren Kräuterführungen, die ebenfalls Teil des Programms und auch für Kinder spannend sind.

Neben dem vielfältigen Angebot, das auch der heutigen „Zeitkrankheit“ entgegenwirkt, ist es vor allem der lauschige Platz, der entspannt: das Wassertreten, das Beine und Seele baumeln lassen während man dem Vogelgezwitscher lauscht und die Gerüche der Kräuter wahrnimmt.

Text: Emsland Tourismus
Fotos: Emsland Tourismus
Artikel für den Emsland-Kurier, veröffentlicht am 07.07.2024 

Hinweise:
Wenn Du Dich ebenfalls für ein Ehrenamt, was zur Gesundheitsförderung und dem sozialen Miteinander engagieren möchtest, melde dich gerne unter info@kneippverein-meppen.de.
Wer Interesse an Kursen, Veranstaltungen und Co hat, findet sämtliche Informationen auf der Internetseite vom Kneippverein Meppen oder im Flyer, der in der Tourist Information Meppen und bei der Stadt Meppen ausliegt.

Informationen zur Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal, die anlässlich des 100. Geburtstages vom Kanal im April 1999 eröffnet wurde, findet man auf www.dortmund-ems-kanal-route.de.