Für Moorgebiete sind Wälder etwas Besonders. Darum achtet der Revierförster besonders darauf, dass Bäume, Heide und andere Waldbewohner hier ungestört heranwachsen.
(km 0,0) Der Start- und Zielpunkt liegt an der Straße „Am Fullener Wald“, in der Nähe des Twister Ortsteils Rühlerfeld. Eine Informationstafel zeigt den Verlauf des Wanderwegs durch den südlichen Teil des Fullener Waldes. Im Gelände zeigen Holzpfähle mit dunkelblauer Spitze den Weg an. Der Rundweg wurde mit informativen Stationen ausgestattet und so in einen Walderlebnispfad verwandelt. Bäume sind in einem Moorgebiet selten. Es ist ihnen einfach zu nass. Aber selbst in entwässerten und kultivierten Mooren sind Wälder eine Seltenheit, da diese Gebiete überwiegend ackerbaulich genutzt werden. So findet man auch im südlichen Bourtanger Moor kaum Waldflächen. Mit der Aufforstung auf ehemaligem Hochmoorboden hatte man wenig Erfahrung. Darum wurde 1980 eine Versuchsfläche von mehreren hundert Hektar Größe angelegt. Seitdem wachsen hier 25 verschiedene Baumarten in unterschiedlichen Mischungen. (km 0,05) Gleich zu Beginn Ihrer Wanderung überqueren Sie den Wesuwer Schloot über eine kleine Holzbrücke. Der Schloot dient der Entwässerung des Gebietes. Auf der anderen Seite des Grabens führt der Weg die steile Böschung hinauf (Handlauf!). Oben angekommen halten Sie sich links und wandern nun zwischen Schloot und Fullener Wald entlang. (km 0,3) An einem kleinen Hochsitz endet der Wald und Sie blicken auf eine (noch) offene, abgetorfte Fläche. An der interaktiven Station, die den Moorkaten der ersten Siedler nachempfunden ist, können Sie sich zum Thema „Sukzession“ informieren. Nach und nach wird die ausgeräumte Landschaft von verschiedenen Pflanzen erobert. Zuerst siedeln sich Pfeifengras, Besen- und Glockenheide an. Von den Bäumen ist die Birke am schnellsten, da ihre Samen sehr weit fliegen können und sie mit feuchten Böden klar kommt. Wandern Sie nun in diese Sukzessionsfläche hinein, genießen Sie die Schritte auf dem federnden Moorboden und betrachten Sie die Pioniere im Torf aus der Nähe. (km 0,65) Nach 350 Metern führt der Weg von der Sukzessionsfläche in den Wald hinein. Am rechten Wegrand (km 0,75) wartet ein Waldxylophon auf musikalische Besucher. Was Sie jetzt noch nicht bemerken: Der Waldweg führt Sie um einen Teich herum. (km 2,0). Etwas zurückgesetzt vom Weg steht hier eine Schutzhütte, aus der Sie einen schönen Ausblick auf den Teich und die ihn umgebende Heidefläche haben. In der Hütte finden Sie Informationen zu den hier lebenden Tieren. Einige sind allerdings sehr schwer zu erkennen, wie der gut getarnte Ziegenmelker, ein nachtaktiver Zugvogel, der hier zwischen April und August Quartier nimmt. Er ist äußerst selten in Deutschland, hat aber im Bereich des Fullener Waldes einen Verbreitungsschwerpunkt. Die Legende sagt, dass der Vogel nur in der Nacht sehen könne und dann zu den Eutern der Ziegen fliege, um dort Milch zu saugen. Wahr ist, dass sich der Ziegenmelker von Insekten ernährt. Seinen diskriminierenden Namen hat er dennoch behalten. (km 2,25) Der Weg führt nun wieder aus dem Wald heraus auf die Sukzessionsfläche. Auf dem bekannten Weg erreichen Sie bald darauf wieder den Ausgangspunkt Ihrer Wanderung.