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Ort
Meppen
Kategorie
Geopark , Naturpark Moor/Veenland
Ort | Meppen |
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Kategorie | Geopark , Naturpark Moor/Veenland |
ICH SEHE: „Weißdorn im Borkener Paradies in einem alten Hudewald mit Magerrasen...“
Im alten Hudewald im Borkener Paradies wachsen auf dem mageren Sandboden viele Weißdorne. Die Weidetiere verschmähen sie eben aufgrund ihrer Dornen, sodass sich die dornigen Sträucher zwischen den alten knorrigen Eichen ausbreiten können.
Im Frühling leuchten die Bänder aus weißblühenden Weißdornsträuchern und ihre Blüten bestechen durch ihren betörenden Duft und erscheinen dem Betrachter wie weiße Wolken, dichtgedrängt in ihren Scheindolden. Ebenso schön ist im Herbst der Anblick der leuchtend roten Hagebutten.
Ein volkstümlicher Name der Pflanze lautet Hagedorn. Neben der Bezeichnung der Pflanze hat Hagedorn als Begriff eine weitere Bedeutung: sie bezieht sich auf die Abgrenzung von Grundstücken, Wohnstätten oder Örtlichkeiten. Der Begriff Hagedorn wird in diesem Zusammenhang vom „Schutz des Hags“ abgeleitet. Schon in der Steinzeit, als die Menschen sesshaft wurden, umgaben sie ihre Behausungen, Gärten und gerodeten Flächen mit Hecken aus dornigen Pflanzen wie Weißdorn, Schlehe, Feuerdorn und Wildrosen. Die Weidetiere verbissen die Pflanzen wiederholt an den dornfreien Triebspitzen, sodass aus den Austrieben mit den Jahren dichte, verfilzte und undurchdringliche Dornenhecken entstanden, die sog. Hags. Diese umgrenzten die Weidetiere, verhinderten aber gleichwohl das Eindringen unliebsamer Besucher wie hungrige Wildtiere, aber auch Wilderer und Diebe. Selbst Dämonen, Hexen und andere Unholde blieben dem Hof aufgrund der Hecke fern. Stattdessen war es die Wohnstätte von guten Feen, die Haus und Hof beschützten. Ihnen zur Ehre flocht man Fäden, Wolle und kleine Geschenke in die Hecken. So wurde aus dem Weißdorn das Symbol für Schutz und Sicherheit des Hofes. Auch Dornröschens Dornenhecke soll aus Weißdorn und die Spindel aus hartem Weißdornholz gewesen sein, weshalb sie mit ihrem Reich in einen tiefen Schlaf fiel.
Und die heilende Wirkung des Weißdorns war schon bei den alten Griechen bekannt. Dioskurides, ein griechischer Arzt, beschrieb bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die Verwendung als Arznei. Die heutige Medizin sieht die Wirksamkeit beim sog. Altersherz, das heißt bei nachlassender Herzleistung und dadurch bedingten niedrigen Blutdruck, als erwiesen an. Wissenschaftler haben erforscht, dass die Pflanze sog. Procyanidine enthält. Bei regelmäßiger Einnahme über einen längeren Zeitraum (min. 6 Wochen) reichern sich die Procyanidine in den Herzmuskelzellen an und verbessern dort den Zellstoffwechsel. Zudem fördern sie die Durchblutung der Herzkranzgefäße, was einem Infarkt vorbeugt, da es die Sauerstoffzufuhr unterstützt. Hilfe zur Selbsthilfe ist also die Devise, denn ein verbesserter Stoffwechsel verbessert die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Herzens, dies verbessert die Herzleistung, balanciert den Blutdruck und verstärkt die Pumpkraft des Herzens. Selbstverständlich sollte die Anwendung nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen!
Neben seiner Verwendung als Herzmittel sind auch die Früchte sehr gesund: Ein Kompott aus Hagebutten ist sehr vitaminreich, schmeckt säuerlich süß und auch sehr mehlig. Deshalb werden Hagebutten mit anderen Früchten gemischt, zumal sie dann gut gelieren. Als „Armeleuteessen“ diente ein Mus aus den Fruchtschalen der Hagebutte. Und nicht nur das: das getrocknete Fruchtfleisch streckte das Mehl beim Brotbacken und aus den Kernen wurde Ersatzkaffee gekocht.