Ausstellung: Rochelle Goldberg
INTRALOCUTORS: CLICK
Im Zeitraum vom 07. Mai bis 03. Juli 2022 realisiert die Kunsthalle Lingen eine erste institutionelle Einzelausstellung mit der kanadischen Künstlerin Rochelle Goldberg in Deutschland, die den Titel „INTRALOCUTORS: CLICK“ trägt. Rochelle Goldberg wurde 1984 in Vancouver geboren und lebt heute in New York und Berlin. Sie absolvierte ihr Studium der freien Kunst sowohl an der Mc Gill University in Montreal und als auch am renommierten Bard College of Art in New York. Sie präsentierte ihre Arbeit bei Einzelausstellungen u.a. bei The Power Station in Dallas oder in der Casa Masaccio in San Giovanni Valderno in Italien und u.a. bei Gruppenausstellungen im Berkeley Museum of Art, bei Montpellier Contemporary in Montpellier oder auch im Whitney Museum in New York.
Die Skulpturen und Installationen von Rochelle Goldberg fragen danach, wie wir die angenommenen Grenzen zwischen Lebewesen und Objekten überschreiten können. In ihrer Arbeit brechen die materiellen und konzeptionellen Unterscheidungen zwischen natürlichen Systemen und der gebauten Umwelt zusammen, synthetisieren sich und bilden sich neu. Im Rahmen der Ausstellungen werden ausschließlich neue, eigens für sie entstandene Arbeiten präsentiert. Der Titel „INTRALOCUTORS: CLICK“ beleuchtet einen Zustand des „Sowohl als auch“ und betont hierüber eine Mehrdeutigkeit, die weder das eine noch das andere dominiert. Im Raum der Kunsthalle wird eine Installation realisiert, die an eine Situation einer Ausgrabung erinnert, die sich im Prozess befindet. Gleichzeitig wird die Situation eines Ausgrabungsprozessen nur angedeutet und ebenso in Frage gestellt. Figürliche Elemente gefertigt aus Bronze erscheinen als Fragment, andere wirken wie Pin Ups – Körper als legitime Behälter von Wissen und Bedeutung? Oder auch Relikte von Ikonen? Ähnlich einem Prozess der Erinnerung, scheint alles nicht eindeutig und klar. Die Szenerie lässt ebenso an eine Wüste denken, innerhalb derer sich etwas geheimnisvolles ereignet haben könnte: Wir wissen, dass es einen Körper gab, dass er verbrannt wurde und starb, aber wie genau, warum und wem er gehörte, ist offen. Denn man erreicht eine Ikone nie wirklich: Selbst wenn die Möglichkeit des Erreichens nahe wäre, kann bezweifelt werden, dass jemand die Ikone kennen würde „INTRALOCUTORS: CLICK“ von Rochelle Goldberg betont die Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, Ganzheit und Fragment, Glauben und Nicht-Glauben und setzt den Fokus von dem, was gewesen ist auf das, was noch da ist, eindringlich, gegenwärtig.
Die Kunsthalle Lingen dankt der Stiftung Niedersachsen für großzügige Unterstützung der Ausstellung sowie dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Emsland, der Stadt Lingen (Ems) und der Kulturstiftung Heinrich Kampmann.