Unter dem Vorwand, die Stadt ihrer Kindheit besuchen zu wollen, kehrt Claire Zachanassian nach Jahrzehnten in das kleine Örtchen Güllen zurück. Sie ist inzwischen eine steinreiche alte Dame geworden, weil ihr verstorbener erster Mann ein Öl Magnat war. Der eigentliche Zweck des Besuchs besteht darin, sich an den Bewohnern der Stadt und insbesondere an Alfred Ill, dem Liebhaber ihrer Jugend, zu rächen. Der hatte in einem Gerichtsprozess bestritten, der Vater ihres Kindes zu sein und dafür sogar Zeugen bestochen. Damit war Claires Ruf ruiniert. Sie war entehrt und arm, verlor ihr Kind, wurde Prostituierte und gelangte schließlich durch die Heirat mit einem Ölmagnaten zu unermesslichem Reichtum.
Jetzt kehrt sie zurück und gibt vor, dem Städtchen finanziell unter die Arme greifen zu wollen. Aber nur unter einer Voraussetzung: Alfred Ill soll getötet werden. Jahrelang hat sie an ihrem Racheplan gearbeitet und dafür unter anderem die lokale Wirtschaft in den Ruin getrieben, sodass Güllen auf das Geld der alten Dame angewiesen ist.
Voller Empörung weisen die Bewohner der Stadt das Anliegen auf die Tötung Ills zurück. Zunächst. Aber der Ausblick auf eine florierende Wirtschaft und persönlichen Wohlstand lässt ihren Widerstand bröckeln. In der festen Überzeugung, Gerechtigkeit walten zu lassen, stimmen sie schließlich der Tötung zu.
Friedrich Dürrenmatt beschreibt in dem Stück, wie sehr Geld die Menschen korrumpiert. Jeder hat seinen Preis, wenn er nur hoch genug ist. Die spielBühne spielt diesen Klassiker in einer spannenden Fassung von Rückblicken und Einblicken, die einen tieferen Zugang in das Wesen der Menschen ermöglichen.
Präsentiert von der spielBühne Lingen e.V.