Der in der Entwicklung stehende Geopark Emsland, angesiedelt unter dem Dach der Emsland Tourismus GmbH, hatte anlässlich des „Tages des Geotops“ am 19. September zu einer Ganztagestour zu den Geotopen in der Unteren Haseniederung eingeladen. Geotope sind Gebilde der unbelebten Natur, die Einblicke in die Erdgeschichte vermitteln, z. B. Aufschlüsse geologischer Ablagerungen oder besondere Landschaftsformen.
Die geführte Radtour startete bei schönstem Spätsommerwetter auf dem Parkplatz der emsländischen Kreisverwaltung in Meppen. Landschaftsökologe und Geopark-Mitarbeiter Norbert Feislachen nahm die 18 interessierten Teilnehmer mit auf eine Tour zu den Altarmen, Dünen und Mooren in die idyllische Landschaft beiderseits der Hase zwischen Meppen und Haselünne. Er erläuterte dabei das den Geopark Emsland prägende jüngste Erdzeitalter, das Quartär. Es fällt zusammen mit einem Eiszeitalter, das unsere Region seit 2,6 Millionen Jahren beherrscht. In dieser Zeit wechselten sich mehrere kürzere Warmzeiten mit längeren Kaltzeiten ab. In diesen drangen die skandinavischen Gletscher weit nach Süden vor und überfuhren mindestens zweimal auch das Emsland. Sie brachten u. a. viel Sand mit, den wir heute fast überall im Emsland vorfinden. Als wertvoller Rohstoff wird er in mehreren Gruben abgebaut.
Aus Sand bestehen auch viele Dünen im Emsland. Eine der beeindruckendsten besichtigten die Teilnehmer am Ortsrand von Helte. Entstanden sind diese – ebenso wie die emslandtypischen Eschböden – durch eine jahrhundertelange historische Bewirtschaftungsform, der Heidebauernwirtschaft.
Mittags genossen die Teilnehmer einen leckeren „Strammen Max“ im Hofcafé „An der Biberburg“ in Lahre. Interessantes zum Biber erfuhren die Teilnehmer dabei von Hofcafé-Betreiber Hermann Schulte. 1992 wurden einige Tiere in der Nähe seines Hofes an der Hase wieder angesiedelt. Seit dem haben sich die großen Nager gut vermehrt und sind mittlerweile auch an der Ems zu finden.
Weitere Stationen der Tour waren das Dörgener und Lahrer Moor. Hier erklärte Norbert Feislachen die Entstehung der Moore im Emsland, deren Nutzung und dass eine Wiedervernässung der Moore nicht nur gut für die an diesen extremen Lebensraum angepassten Tiere und Pflanzen ist, sondern auch für den Klimaschutz eine sehr wichtige Rolle spielt. Die ca. 36 km lange Tour endete gegen 16:00 Uhr wieder am Kreishaus I in Meppen. Der nächste „Tag des Geotops“ findet am 18. September 2022 statt.