Vom Meer in die Pipeline
Bei Ölfeldern denken die meisten Menschen wahrscheinlich an Texas oder Saudi-Arabien – doch auch im Emsland und der angrenzenden Grafschaft Bentheim sowie in den Niederlanden wird Öl gefördert. Die Region gehört sogar zu den wichtigsten Erdölförderstätten in Deutschland. Dass der kostbare Rohstoff ausgerechnet hier zu finden ist, hat geologische Gründe. Bis vor etwa neun Millionen Jahren war Niedersachsen in weiten Teilen immer wieder von Meer bedeckt. Erdöl entsteht aus kleinsten Meeresorganismen, dem Plankton. Stirbt dieses ab, sinkt es auf den Meeresboden. Aufgrund des Sauerstoffmangels dort kann es nicht verwesen und wird von Sedimenten bedeckt. Durch den hohen Druck und die hohen Temperaturen entstehen organische Stoffe, überwiegend aus Kohlen- und Wasserstoff. Da sie leichter sind als Wasser, steigen sie nach oben und vereinigen sich zu Erdöl. Stößt das Erdöl auf eine undurchlässige Gesteinsschicht, sammelt es sich an, und es bildet sich eine Erdöllagerstätte. Das Erdöl im Emsland und der Grafschaft Bentheim lagert vornehmlich im Bentheimer Sandstein, der vor mehr als 125 Millionen Jahren als Meeresablagerung entstand. Der Hauptförderhorizont des Ölfelds Dalum war allerdings die Sedimentschicht des Wealden. Dieses Gestein entstand ebenfalls durch Meeresablagerungen zu Beginn der Kreidezeit vor 144 Millionen Jahren.