Über Jahrtausende gewachsen
Dieses Bodenprofil befindet sich im östlichen Teil des Naturschutzgebietes Provinzialmoor. Dies wiederum war einst Teil des ehemals größten Hochmoorkomplexes Mitteleuropas, des Bourtanger Moores. Es erstreckte sich zu beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze. Das Profil wurde in einem bäuerlichen Handtorfstich angelegt. Es ist noch gut zu erkennen, wie Moorbewohner in diesem Gebiet bis vor wenigen Jahrzehnten Torf entnahmen. Insbesondere der Schwarztorf war für sie von großer Bedeutung, da er als Heizmittel diente. In diesem Bereich ist das Hochmoor entwässert, der Torf ist jedoch weitgehend in seiner natürlichen Lagerung erhalten. Nur der oberste Bereich, die Bunkerde, ist gestört. Im mineralischen Boden unter dem Torf ist ein klassisches Podsol-Profil zu erkennen, das sich nach dem Ende der Weichsel-Kaltzeit vor etwa 11.600 Jahren durch chemische Verlagerungsprozesse bildete. Charakteristisch ist der dunkel gefärbte und stark verfestigte Bodenhorizont, der sich direkt unter dem grauen, ausgeblichenem Sand befindet. Der sogenannte Ortstein wirkt wasserstauend und kann die Moorbildung unterstützen. Möchte man ein trockenes Moor wiedervernässen, darf die wasserstauende Schicht nicht durchbrochen sein. So eine Stelle würde wie ein Abfluss in der Badewanne fungieren und das Regenwasser in den Untergrund versickern lassen.