Leben im und mit dem Moor
Prägende Landschaft
„Moor“ ist der Themenschwerpunkt des knapp 3.000 km2 großen Geoparks Emsland, der sich entlang der deutsch-niederländischen Grenze zwischen der westfälischen Bucht im Süden und den ostfriesischen Marschen im Norden erstreckt. Hier im Emsland, rund um die Grenze zu den Niederlanden, befand sich unter anderem das Bourtanger Moor – der ehemals größte Hochmoorkomplex in Mitteleuropa. Auch zwischen Papenburg und Oldenburg, entlang des heutigen Küstenkanals, erstreckten sich gewaltige Hochmoorgebiete. Das Moor – das sich in Folge der Saale- und Weichsel-Kaltzeit ausbildete – hat die emsländische Landschaft entscheidend geprägt. Verschiedene GEO-Tipps mit unterschiedlichen geologischen Besonderheiten zeigen anschaulich die Entwicklung dieses besonderen Naturraums.
Die Eroberung des Moores
Das Moor prägte jedoch nicht nur die Landschaft, sondern auch die Kulturgeschichte. In der Von-Velen-Anlage erleben Besucher die komplexe Beziehung von Mensch und Moor. 1631 kaufte Dietrich von Velen das „Gut Papenborg“ als Lehen. Sein Ziel war es, die umliegenden Moorlandschaften zu kultivieren. Das Freilichtmuseum zeigt eindrücklich, wie diese sogenannte Fehnkultur aussah. Besonderes Kennzeichen sind die Kanäle, die einerseits der Moorentwässerung und andererseits dem Transport des mühselig in Handarbeit gestochenen Torfs dienten. Pünten – flache, von Menschen oder Pferden vom Ufer aus gezogene Lastschiffe – brachten den Torf in die Siedlungen, wo er als Brennmaterial zum Einsatz kam. 100 Meter weiter stadtauswärts wird so eine mit Torf beladene Pünte auf dem Kanal präsentiert.
Von Moorbauern zu Schiffsbauern
Wie hart und erbärmlich die Lebensbedingungen der ersten Siedler waren, zeigen beispielsweise die rekonstruierten Moorkaten – ärmliche Behausungen, die aus den wenigen Materialien zusammengezimmert waren, die die Umgebung hergab. Auch über das Torfstechen und die Moorbrandkultur informiert das Museum. So hart das Leben für die ersten Moorsieder auch war: Die Von-Velen-Anlage zeigt, dass die Fehnkolonie gewissermaßen den Grundstein für Papenburgs Ruf als Schiffbaustadt legte. Bei einer Bootsfahrt können Besucher selbst über einen der alten Kanäle schippern.
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