Die Bosquet ist ein kleines Wäldchen am alten Bahnhof in Werlte
Diese an der Sögeler Straße sich hinziehende, auch zum von Langenschen Besitz gehörige Waldstätte, zeichnet sich durch hochragenden, aus Eichen und Buchen bestehenden Baumbestand aus. Nadelhölzer fehlen in diesem Wäldchen. Es ist reiner Laubwald. Eine breite, unter hohen Eichen herführende Promenade gestattet einen hübschen Durchblick auf den Sportplatz.
Den Vordergrund deckten früher schöne Rosenbeete. Daneben stand eine alte Sonnenuhr, die dem Vorübergehenden die Zeit anzeigte, natürlich nur dann, wenn die Sonne schien. Später ist die Uhr verschwunden und auch die Rosen gab es nicht mehr. An ihrer Stelle wurden Eichen gepflanzt. Diesem Eichenwäldchen vorgelagert stehen drei mächtige, durch Wuchs- und Rindengestaltung sich auszeichnende Edelkastanien. Weit über hundert Jahre sind über ihre Kronen dahingegangen. Die Rinden zeigen große Risse auf. Der Zahn der Zeit zerrt am Mark der Stämme. Aber trotz ihres hohen Alters tragen die Kastanien noch jedes Jahr reichlich ihre Früchte. Auch die ältesten Werlter wissen sich keines Jahres zu erinnern, in dem die Bäume nicht getragen haben. Hoffentlich werden diese alten Zeugen vergangener Zeiten noch viele Jahre eine Zierde des Wäldchens bilden.
Im Jahre 1930 ging das baumfreie, westliche Vorgelände der „Bosquet“ im Tauschwege in den Besitz der heutigen Stadt über. Dazu auch noch ein angrenzendes Waldstück, auf dem dann das Jugendheim errichtet wurde. Das freie Gelände aber wurde zum Sportplatz hergerichtet, der straßenseitig von einer mächtigen Buchenallee begrenzt wird und als der größte und schönste Übungsplatz der Gegend zu werten ist. Wohl fehlen der „Bosquet“ die intimen Reize, welche die anderen Waldstätten aufzuweisen haben, sie imponiert aber durch ihren ragenden Baumwuchs und vermittelt den aus der Richtung Sögel kommenden Fremden sofort einen vorteilhaften Eindruck von Werlte.
Januarius-Skulptur
Im Jahre 1870 soll ein Kind im Teich der „Bosquet-Anlage“ ertrunken sein. Zum Gedenken an dieses schreckliche Ereignis ließ der Eigentümer der Bosquet-Anlage –Marcus von Langen- eine Skulptur nach dem Schutzpatron „Januarius“ erarbeiten, die ihren Platz auf der Insel der Teichanlage in der Bosquet erhiehlt.
Der Name „Januarius“ stammt aus dem römischen (lateinisch: Pförtner).
Nach der Umgestaltung der Anlage im Jahre 1959 musste ein neuer Standort für die Skulptur gefunden werden. Ein Standort wurde schnell gefunden, denn in Hukelmanns-Teich am Ostend war auch eine Insel, ähnlich wie in der Bosquet. Dort wurde die Skulptur aufgestellt. Aber auch dieser Teich wurde bei Umbaumaßnahmen zugeschüttet, sodass die Skulptur erneut umgesetzt werden musste.
Im Eichenkamp, neben dem zugeschütteten Hukelmanns-Teich, fand Januarius seinen neuen Standort.
Durch die jahrelangen Witterungseinflüsse und sonstigen Beschädigungen musste die Skulptur (etwa 1975) zum Schutz vor weiteren negativen Einflüssen in Sicherheit gebracht werden.
Vor geraumer Zeit wurde die Skulptur aus der „Versenkung“ hervorgeholt und von Heinrich Hömme aus Werlte liebevoll restauriert.
In neuem Glanz hat die Skulptur nunmehr einen vorläufigen Platz im Foyer des Rathauses erhalten.