Dorfteiche wie dieser waren damals von entscheidender Bedeutung für die dörfliche Gemeinschaft, da sie als Löschwasserspeicher dienten. In früheren Zeiten wurde fast alles aus Holz gebaut – so auch die Häuser. Im Gegensatz zum gängigen Klischee wurden die Häuser auch nur sehr selten durch Kerzen erleuchtet. Die Landbevölkerung benutzte bis hinein ins 19. Jahrhundert Kienspäne; dünne gespaltene Holzstücke, meist aus harzigem Kiefernholz, die von den sogenannten Maulaffen gehalten wurden. Später kamen Petroleumlampen hinzu, die jedoch recht teuer für die arme Landbevölkerung waren. So ist es kaum verwunderlich, dass Brände nicht nur ziemlich häufig waren, sondern ebenso verheerend.
Aus heutiger Sicht ist der Dorfteich neben seiner historischen Bedeutung ein wertvolles Biotop. Viele verschiedene Tiere und Pflanzen finden hier einen Lebensraum. Im Frühling kann man zahlreiche Kaulquappen der Teichfrösche und Erdkröten beobachten. Auch grazile Libellen wie Azur- und Mosaikjungfer vollführen ihre kunstreichen Flugmanöver über diesem kleinen Teich, der Geschichte und Artenschutz miteinander verbindet.