Ein Blick in die Geschichte der Evangelisch-reformierten Kirche
Evangelisch-reformierte Kirchengemeinden entstanden in der Reformation des 16. Jahrhun-derts, angeregt besonders durch die theologischen Erkenntnisse des Züricher Reformators Ulrich Zwingli (1484-1531) und des Genfer Reformators Johannes Calvin (1509-1564). Beide traten für eine radikale Erneuerung (Reformation) der Kirche ein. Sie gaben den traditionellen Ablauf der Messe auf und feierten ihre Gottesdienste mit Gebet, Bibellesungen, Predigt und Psalmengesang.
Die Zahl der Christinnen und Christen reformier-ten Bekenntnisses wird heute auf weltweit über 70 Millionen geschätzt.
In Deutschland wurden während des 19. Jahrhun-derts in vielen Gebieten Christen lutherischen und refomierten Bekenntnisses in einer Evangelischen Kirche zusammengefasst. Im Nordwesten Deutsch-lands jedoch blieben die beiden Konfessionen selbständig nebeneinander bestehen.
Die Evangelisch-reformierte Kirche wurde 1882 gegründet, als Kaiser Wilhelm I. den reformierten Gemeinden in seinem preußischen Herrschafts-gebiet die Einberufung einer eigenen Synode ermöglichte.
Reformierte Gemeinden in Ostfriesland, der Grafschaft Bentheim, der Grafschaft Lingen und der Herrschaft Plesse schlossen sich zu einer eigenständigen Kirche zusammen.
Reformierte Gemeinden außerhalb Preußens und Gemeinden mit hugenottischen Wurzeln sind im Laufe der Jahre zur Evangelisch-reformierten Kirche hinzugekommen.
Heute gehören 146 Gemeinden mit etwa 188.000 Gemeindegliedern zur Evangelisch-reformierten Kirche.