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Ort
Geeste
Kategorie
Naturpark , Naturpark Moor/Veenland
Ort | Geeste |
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Kategorie | Naturpark , Naturpark Moor/Veenland |
Warum sind im Nordwesten einige Äcker wie ein Uhrglas gewölbt? Natürlich entstanden sind solche Erhebungen wie die kurz vorm Ortseingang nach Groß Hesepe nicht. Sie sind das Ergebnis Jahrhunderte langer Arbeit vieler Generationen von Bauern, die vermutlich im sechsten Jahrhundert begann.
Da die sandigen Böden im Emsland keine Nährstoffe speichern können und der damals knappe Vieh-Dung vom Regen rasch ausgewaschen wurde, kamen die Bauern auf folgenden Trick: Sie stachen Plaggen aus Heideflächen aus und legten die durch Wurzeln fest verbundenen Bodenstücke über den Winter in ihren Viehställen aus. Sobald die Plaggen mit Dung vollgesogen und kompostiert waren, brachten sie das nährstoffreiche Material auf ihre Äcker aus. So entstand im Laufe vieler Generationen eine bis zu anderthalb Meter mächtige Humusschicht, die Jahr für Jahr eine passable Roggen-Ernte ermöglichte. Auch Dinkel und Hafer ließen sich auf Plaggen-Eschen anbauen. Allerdings für den Preis unsäglicher Mühen, denn für den regelmäßigen Humus-Nachschub für einen solchen Esch-Acker mussten auf einer 20- bis 40-fach so großen Fläche Jahr für Jahr Plaggen gestochen und dann hergeschleppt werden.
Zudem führte das Plaggen-Stechen auf immer größeren Flächen zu enormen Problemen, denn sobald die schützende Vegetation entfernt war, wehte der Wind den freigelegten Sand fort. So entstanden Verwehungen und Dünen, unter denen viele mühsam gedüngte Äcker und sogar ganze Dörfer zu verschwinden drohten. Überliefert ist, dass die Menschen im nahen Schepsdorf ihre Kirche aus einer Verwehung freischaufeln mussten. Planmäßige Aufforstungen im 19. Jahrhundert schufen etwas Abhilfe. Und mit der Erfindung des Mineraldüngers gegen Ende des Jahrhunderts war das mühevolle Plaggen-Stechen endgültig vorbei. Umso eindrucksvoller, dass die Humus-Hügel bis heute deutlich sichtbar aufragen.