Marktplatz mit alten Bürgerhäusern. Die Lingener Altstadt hat viele historische Spuren aus den letzten vier Jahrhunderten bewahrt. Die älteren bürgerlichen Wohnhäuser sind aus Fachwerk und mit den Giebelfronten der Stadt zugekehrt. Viele von ihnen haben den großen Stadtbrand von 1548, die Belagerungen durch Holländer und Spanier sowie die Wirbelsturmkatastrophe von 1927 und den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden und wurden rekonstruiert wieder aufgebaut.
Unter den Fachwerkhäusern unterscheidet man zwei Arten: die im Emsland ursprünglich eingeschossige Bauweise, die in den Seitenwänden weit gestellte Ständer aufweist, und die Osnabrücker, wie sie im „Hellmannschen Haus“ in der Burgstraße auftritt. Neben diesen Fachwerkhäusern treten seit Anfang des 17. Jahrhunderts Ziegelbauten nach niederländischem Vorbild auf. Trotz zahlreicher Neu- und Umbauten bestimmen sie noch heute das Lingener Stadtbild.
Blindenstadtmodell
Eine andere Perspektive auf die Stadt Lingen ermöglicht das Blindenstadtmodell im Maßstab von 1:650, das auf Initiative des Rotary Clubs Lingen erstellt wurde. Auf dem Marktplatz gegenüber von der Alten Posthalterei können sehbehinderte Menschen die Stadt Lingen ertasten und erfühlen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind zudem mit Informationen in Blindenschrift versehen. Auch für eingesessene Lingener sollte das Miniaturmodell des Bildhauers Egbert Broerken eine neue Sichtweise auf die eigene Stadt bieten.
Größenunterschiede und Anordnungen der Gebäude, Architektur und Stadtentwicklung treten durch die Vogelperspektive deutlich hervor.