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Ort
Meppen
Kategorie
Geopark , Naturpark Moor/Veenland
Ort | Meppen |
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Kategorie | Geopark , Naturpark Moor/Veenland |
ICH SEHE: „Niedrige Dorngebüsche, auch als sog. Schlehen bekannt …“
Der Hudewald im Borkener Paradies ist Zeugnis der langen Nutzung als Viehweide. In dieser alten Emsschleife ließen die Bauern der Markgenossenschaft aus Borken einst ihr Vieh weiden. Damals nutzen die Menschen das Laub der Eichen und ihre Eicheln als Viehfutter und als Streu im Stall für den Winter. Dazu schnitten sie regelmäßig ihre Zweige - deshalb entstanden skurril gewachsene Baumveteranen mit knorrigen, weit ausladenden Ästen. Zu ihren Füßen bildete sich aufgrund der intensiven Beweidung ein Magerrasen. Nur dornige Sträucher wurden von den Tieren gemieden, sodass sich die Schlehe zu dichten Beständen ausweitete, ähnlich wie der im Gebiet ebenfalls verbreitete Weißdorn. Da die Rinde der Schlehe im Gegensatz zum Weißdorn deutlich dunkler erscheint, wird sie auch Schwarzdorn genannt.
Für den Naturschutz ist die Schlehe für die Offenhaltung der wertvollen Hudewälder ein Problem, obwohl sie vielerlei Nutzen hat. Die Schlehe, mit lateinischen Namen als Prunus spinosa bekannt, heißt übersetzt bedornter Pflaumenbaum. In der Tat trägt der Strauch im Herbst pflaumenblaue, kugelrunde Steinfrüchte. Wer diese nun in froher Erwartung gleich in den Mund steckt, der wird im wahrsten Sinne bitter enttäuscht, da die Früchte sehr gerbstoffhaltig sind. Früher dachte man, dass der Teufel damit im Bunde stehe oder das Hexen gar die Sträucher verzaubert haben. Auch, weil Schlehen einst in der Frauenheilkunde verwendet wurden, um eine Schwangerschaft zu verhindern, wurden sie mit Hexerei in Verbindung gebracht. Tatsächlich dürfte der hohe Gerbstoffhalt einer zu starken Menstruation entgegengewirkt haben.
Anders ist der Geschmack, wenn die Früchte nach der Ernte eine Nacht in die Gefriertruhe gelegt werden, dann lagern sich die Gerbstoffe um und die Früchte werden süß! Eine ähnliche Wirkung haben mehrere Tage Frost in der Natur, doch meist sind die Vögel schneller bei der Suche. Das Entsaften von Schlehen ist beliebt - Säfte, Gelee und Likör sind wohlschmeckend. Die Zubereitung von Marmelade und Mus sind durch den großen Kern nicht möglich.
Das Holz und die Sträucher der Schlehe waren einst ebenfalls begehrt: als Schwarzdorn nutzte man die dunklen, bedornten Schweige in dichten Bündeln aufgeschichtet als Gradierwerk (gradieren - konzentrieren) zur Salzgewinnung oder als Therapie bei Lungenleiden in Kurorten. Die Sole rieselte durch meterhohe Wände aus Reisig und wurde von Wind und Sonne konzentriert. Gleichzeitig setzten sich Verunreinigungen der Sole (wie z. B. Kalk oder Gips) im Reisig ab und bildeten den grau-braunen Dornstein.