Von einst kaum zu durchdringenden Mooren umgeben, thront der Geestrücken des Esterweger Buschs weithin sichtbar über der flachen Landschaft. Durch Waldweide und die Aufforstung mit Douglasien hat sich dieses Gebiet heute zu einem Hochwald entwickelt.
Esterwegen wurde im Jahr 1223 erstmals urkundlich erwähnt. Das Wappen der Gemeinde - eine große weiße Buche samt Johanniterkreuz auf rotem Grund, lässt darauf schließen, dass dieser Ort eine enge Beziehung zu diesem Ritterorden hatte. Doch hat die Verbindung zu diesem Orden und den Kreuzzügen sogar einen Einfluss auf den Namen dieser Gemeinde? „Esterwegen“ – „Der Weg nach Osten“. Auch wenn diese Lösung vermeintlich nahe liegt, beschreibt der Gemeindename nichts weiter als den Esterweger Busch.
Das Wort Wede, Wege oder Widu bedeutete in der alten sächsischen Sprache Wald. Deutlich wird dies auch im Namen des alten Herzogs Widukind, der in den Jahren 777-785 den Widerstand gegen die Eroberung der alten Saxonia gegen Karl den Großen anführte. Eines seiner großen Talente bestand darin, für die mächtigen fränkischen Häscher nicht fassbar zu sein – ein Kind des Waldes.
Der Wortstamm „Ester-“ ist weniger eindeutig interpretierbar. Zum einen könnte es auf das altnordische Wort Hestr für Pferd hindeuten. Somit wäre die Bedeutung von Esterwegen Pferdewald.
Eine weitere Erklärung dieses Wortteils könnte auch das Wort Heister sein. Ein Heister bezeichnet im alten forstlichen Sprachgebrauch arm dickes Knüppelholz. Dieser Theorie folgend wäre Esterwegen der Knüppelholzwald. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass dies die Form eines klassischen Niederwaldes beschreiben würde. Niederwälder waren zur Zeit des Mittelalters weit verbreitet, da sie zur Produktion von Brennholz benötigt wurden. Sie bestanden aus stockausschlagfähigen Gehölzen wie Hasel, Hainbuche oder Buche (wie im Wappen der Gemeinde), die die Fähigkeit besaßen, erneut auszutreiben, wenn ihre jungen Stämme abgehackt wurden. Dies geschah damals übrigens nicht wie heute knapp über dem Boden mit einer Säge, sondern in etwa auf Hüfthöhe mit einer Axt oder einer Hippe.
Auch wenn die Herkunft des Namens Esterwegen nicht eindeutig geklärt ist, so steht auf jeden Fall fest, dass dieser Ort eng mit dem Wald auf diesem Geestrücken verbunden ist.