Er liebte die Jagd und die Natur, mochte dabei jedoch nicht auf seine höfische Pracht verzichten: Kurfürst Clemens August, Erzbischof von Köln und Herr über fünf Bistümer. 1737 wählte er den äußersten Norden seines Herrschaftsgebiets, um ein Jagdschloss von nie gekannter Anmut errichten zu lassen: Schloss Clemenswerth. Johann Conrad Schlaun, Stararchitekt des Barocks, entwarf die einzigartige sternförmige Anlage in den typischen Farben des westfälischen Barocks: Backsteinrot und Sandsteingelb.
Im Zentrum thront das zwar kleine, jedoch äußerst prunkvolle Schloss mit französischen Seidentapeten, flämischen Tapisserien, kostbaren Möbeln, Gemälden und Kupferstichen. Bei einem Besuch können die teils original erhaltene Einrichtung der fürstlichen Ferien-Residenz noch heute entdeckt werden.
In den meisten der acht Pavillons der sternförmigen Anlage sind spannende Ausstellungen des Emslandmuseums zu sehen. In einem jedoch verbirgt sich die nördlichste Rokoko-Kapelle Deutschlands – nebst noch aktivem Kapuzinerkloster.
Der kleine Klostergarten hinter der Kapelle ist der reizvollste Teil des insgesamt 42 Hektar großen Schlossparks. Formal gestutzte Taxushecken geben der Anlage Struktur, Sonnenuhren markieren die schönsten Plätze zum Verweilen und das wunderhübsche Glanzlicht des Rundgangs setzt die „Gloriette“, das Gartenhaus des Kurfürsten Clemens August.