Lathen - „Für uns ist es ein riesengroßer Erfolg“, freut sich Werner Kremer. Dank des Elektrofischens ist nun der eindeutige Beweis erbracht, dass sich die Aalquappe in der Melstruper Beeke erfolgreich vermehrt hat.
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Lathen - „Für uns ist es ein riesengroßer Erfolg“, freut sich Werner Kremer. Dank des Elektrofischens ist nun der eindeutige Beweis erbracht, dass sich die Aalquappe in der Melstruper Beeke erfolgreich vermehrt hat.
Der 1. Vorsitzende des Fischereivereins Lathen und Umgebung e.V. kann sein Glück gar nicht in Worte fassen. Schließlich wurde vor Jahren bereits begonnen, die Aalquappe sporadisch auszusetzen.
Aber an einer Reproduktion des Fisches war zu der Zeit noch nicht zu denken. Das vor ein paar Tagen an der Melstruper Beeke durchgeführte Elektrofischen lieferte jetzt den eindeutigen Beweis. Es ist zudem das Ergebnis harter Arbeit.
Vor 1,5 Jahren wurden Aalquappen mit einer Größe von 10 cm erneut in der Melstruper Beeke ausgesetzt. Diese heimische Fischart wächst schnell und wird zwischen 30 bis 60 cm lang. Typisches Merkmal dieser Tiere ist der einzelne Bartfaden am Unterkiefer und die kehlständigen Brustflossen.
Zum Laichen wandert die Aalquappe in die Systeme der Beeke. Die Eier der Aalquappe sind dabei viel kleiner als beispielsweise die Eier der Forelle. Diese Fischart wurden seinerzeit aus seinem ursprünglichen Lebensraum aufgrund von Flurbereinigungen und Gewässerbegradigungen verdrängt.
Aufgrund des erfolgten Elektrofischens in der Melstruper Beeke ist jetzt jedoch erwiesen, dass die Aalquappe wieder zurück ist und sich reproduziert hat.
Beim Elektrofischen baut man mittels eines Keschers als Anode und einem Kupferkabel als Katode ein Spannungsfeld auf. Damit wird das Gewässer – in diesem Fall die Melstruper Beeke – Stück für Stück durchwatet.
Ein Gleichstrom oder Impulsstrom wird durch das Wasser geleitet, sodass die im Stromkreis befindlichen Fische zur Anode schwimmen und eingesammelt werden können. Durch diese Methode werden die Fischer außerdem kurzzeitig leicht betäubt. Auf diese Weise lässt sich die Größe der Fische in Zentimeter bestimmen.
Anschließend werden sie wieder zurück ins Wasser gelassen, wo sie munter davon schwimmen.
Das Elektrofischen dient zum einen der Bestandserfassung und Bestandskontrolle, aber auch zum Fangen von Laichfischen. „Bei uns im Fischereiverein sind insgesamt sechs Personen befugt, das Elektrofischen durchzuführen“, erklärt Werner Kremer.
Um Elektrofischen zu dürfen, ist der Besuch eines einwöchigen Lehrgangs und das Ablegen einer Prüfung erforderlich. Des Weiteren muss das Elektrofischen beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, kurz LAVES, angemeldet werden.
Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. führt das Elektrofischen regelmäßig durch. Normalerweise erfolgt das Elektrofischen samstagmorgens.
Hinweise mit Schildern werden an den Gewässern aufgestellt, an denen der Einsatz von Kescher und Kupferkabel erfolgt. Dann ist nämlich Vorsicht geboten und kein Mensch und Tier darf dem Wasser zu nahe kommen.
Ab dem 2. November erfolgt das Elektrofischen dann öfter. Zum einen wird überprüft, ob die Forellen wieder da sind. Zum anderen ist angedacht, größere Aalquappen zur Laichgewinnung ins Bruthaus zu holen.
Für die Aalquappe, die zu den stark gefährdeten Tierarten in Deutschland gehört, wäre ein erfolgreiches Ziehen im Bruthaus sehr wichtig.
Text: Bianca Meyering
Fotos: Bianca Meyering
Artikel für den Emsland-Kurier, veröffentlicht am 06.10.2024
Informationen zur Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal, die anlässlich des 100. Geburtstages vom Kanal im April 1999 eröffnet wurde, findet man auf www.dortmund-ems-kanal-route.de.