Entdeckt die Alte Drostei in Papenburg
Folgen auch Sie uns auf den Spuren der einstigen Pioniere unserer Stadt. Die Geschichte der Alten Drostei, auch Papenburger Herrenhaus genannt, beginnt im 16. Jahrhundert. Sie ist das älteste noch stehende historische Bauwerk der Stadt Papenburg.
Der Bau liegt in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges um 1630 -1636. Der Bauherr für den Amtssitz (Drostei) ist nach noch vorhandenen Urkunden Dietrich von Velen. Er hatte das heutige Gelände mit der alten Burganlage aus dem 14. Jahrhundert von Friedrich Freiherr von Schwarzenberg (dem Namensgeber unseres Hotels im Arkadenhaus) für ein paar Goldtaler erworben. Ursprünglich war das Haus mit Gräften umgeben und mit dem heute noch erhaltenen Turm ging es 1716 in das Eigentum des Sekretärs des Drosten, Herr Dallmeier, über. Der Verkäufer erwarb von dem Verkaufserlös das Gut Altenkamp in Aschendorf. Das heutige Haupthaus wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im schlichten Fassadenstil der damaligen Herrenhäuser elegant mit Blendrahmen und Verschalung aus Sandstein errichtet und auch unbedingt ein Besuch wert.
Heute, nach umfangreicher Restaurierung, ist es ein Haus von Menschen für Menschen. Das Gebäude dient der Information über die Stadtgeschichte, bis zur einfachen Kommunikation der Menschen, die sich hier begegnen. Sie sind eingeladen das Haus mit ihren Lebensgeschichten zu füllen. Die zahlreichen historischen Gegenstände stammen aus Gesprächen mit Menschen, die ihren Nachkommen an exponierter Stelle etwas hinterlassen wollen. Dazu gehört die umfangreiche Bibliothek der Familie Behnes aus Aschendorf. Die Bücher reichen vom 14. Jahrhundert bis in die Zeit von 1939. Alte Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, große Holzstaturen aus dem 17. Jahrhundert (die Heilige Elisabeth beschützt in lebensgroßer Statuenform eine Familie auf der Flucht) bis hin zu großen Holzschnitzereien aus dem 17. Jahrhundert. Allgegenwärtig ist der christliche Glaube der verschiedenen Eigentümer im Gebäude sichtbar. Ein wahre, erhaltener Schatz im Gebäude ist das alte Drostenzimmer mit seinen ursprünglichen Möbeln. Die Gemälde an der Wand zeigen die Besitzer des Gutes Altenkamp aus dem 18. Jahrhundert. Von außen gelang man über die historische Turmtreppe zunächst in das Pestzimmer aus dem 16. Jahrhundert. Dort befindet sich ein orginales Pestkreuz aus dem Kloster von Aschendorf, sowie ein originaler Holzschnitt des Pestapostels Rochus, ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. Das wieder freigelegte Gefängnis mit dem originalen Fenstergitter rundet den Rundgang ab.
Heute finden in der Drostei Lesungen, Ausstellungen und touristische Führungen statt. Man kann die alte Tradition des Axtwerfens erlernen, traditionelles Vespern genießen, leckeren Kuchen bei einer Tasse Kaffee essen oder einer ostfriesischen Teezermonie beiwohnen. Auch Brot backen und einen Picknickkorb mit Leckereien befüllen, können Sie als Gruppe oder als Individualbesucher miterleben.