Rütenbrock Zollhäuser
Das Königliche Zollamt (von 1879) diente als Sitz der preußischen Zollbeamten, die vom deutschen Kaiser eingesetzt wurden, um die Grenze zu sichern und den Schmuggel zu unterbinden. Sie überprüften den Grenzübertritt des Haren-Rütenbrock-Kanals sowie den Warenverkehr auf der Landstraße. In unmittelbarer Nähe befindet sich deshalb die Anlegestelle für Boote, die den Zollbeamten einst zur Überprüfung der Ladungen diente. Unweit liegen die ehemaligen Wohngebäude der Zollbeamten, die sog. Zollhäuser, die sich heute in Privatbesitz befinden. Ab 1880 stiegen die Einfuhrzölle auf deutscher wie auf niederländischer Seite sprunghaft an, sodass der Schmuggel stark zunahm und folglich die Grenzkontrollen verstärkt wurden. Ursprünglich waren Vieh, später Tabak und noch bis in die 50iger Jahre Kaffee beliebte Schmugglerwaren neben Gütern des täglichen Bedarfs.
Mit dem Inkrafttreten des Schengener-Abkommens im Jahr 1995 wurde die EU-Zollkontrolle an der deutsch-niederländischen Grenze eingestellt. Insbesondere Emsländer erinnern sich bis dahin noch an ihre Familienausflüge in die benachbarten Niederlande, die mit dem Auftanken des Autos und/ oder dem Aufstocken des Kaffeevorrats verbunden wurden. Spannend war immer die Überquerung der Grenze: viele Male konnte die Grenze ohne Kontrolle passiert werden, aber so manches Mal musste der Personalausweis vorgezeigt werden.
Unbelebt steht das Grenzhäuschen am Haren-Rütenbrock-Kanal und erinnert an vergangene Tage. Geschmuggelt wird heute aber immer noch: Der gefährliche Drogen- und Waffenschmuggel wird mittlerweile von patrouillierenden Fahrzeugen kontrolliert.