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Ort
Haren (Ems)
Kategorie
Naturpark , Geopark , Naturpark Moor/Veenland
Ort | Haren (Ems) |
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Kategorie | Naturpark , Geopark , Naturpark Moor/Veenland |
Die Schleuse 68 - das ehemalige Backsteinhaus des Schleusenwärters - war eine der Dienstwohnungen der Kanalbaugenossenschaft unter preußischer Regierung. In der kleinen angebauten Gastwirtschaft betrieb die Familie Fehrmann einen Schankbetrieb für die Pünten, die damals den Torf über das Wasser transportierten. So wurde die Wartezeit an der Schleuse eine beliebte Pause für die Schiffer in der Kneipe der Schleuse 68. Ein Blick in die hölzerne Gaststätte ist ein Rückblick in die Vergangenheit - vor 100 Jahren war der Schleuser Landwirt und Wirt zugleich.
Das Backsteinhäuschen des Schleusenwärters war das erste Gebäude, das im Rahmen des Ausbaus des linksemsichen Kanalnetzes zwischen 1870 und 1904 entstand. Die Pläne der preußischen Regierung ein ganzheitliches Kanalsystem zu errichten, umfassten Kanäle, Brücken und Schleusen und eben diese Dienstwohnungen nach einheitlichem „Typenbau“. In Anlehnung an die Bauverordnungen der Staatseisenbahnen und Bergverwaltungen entstanden massive Backsteinhäuser mit Giebelzier und einem Fundament auf Sand und nicht auf dem anstehenden Moor. Die Diensthäuser entlang des Haren-Rütenbrock-Kanals dienten somit als Vorbild für Bauten des „öffentlichen Dienstes“ in unwegsamen Gegenden.
Der Schleusenwärter war angestellter Bediensteter der Kanalgenossenschaft zur professionellen Bedienung der Schleuse und stellte sowohl den fachgerechten Betrieb der Schleuse, als auch die Instanthaltung sicher. Das Gehalt des Schleusen - und Brückenwärters betrug in den Anfangsjahren 6 Mark monatlich, die Dienstwohnung wurde zudem kostengünstig angeboten. Darüber hinaus durften die Flächen im Umkreis des Hauses umsonst landwirtschaftlich genutzt werden. Bei hohem Schiffsverkehr war der Betrieb der Schleuse zeitaufwendig neben den weiteren aufgetragenen Kanalarbeiten. Es war daher selbstverständlich, dass die Familie, mit damals vielen Kindern, die Tätigkeiten unterstützte.
Es gibt nur noch wenige dieser einst nach gleicher Bauweise entstandenen massiven Backsteinhäuser am Haren-Rütenbrock-Kanal. Die Schleuse 68 ist aber immer noch da und gleichermaßen beliebt – heute bei Freizeitschiffern – als willkommene Pause, bevor die Schiffe geschleust werden können.