Die Frau von Mundelo
Auf der Wiese vor dem Gut Landegge erinnert die riesige Reiterstatue der Frau von Mundelo an beides: an Jutta von Ravensberg (etwa 1231 bis 1303) und an die Sagen-Gestaltung „Frau von Mundelo“, die sich aus dieser historischen Persönlichkeit entwickelte. Gräfin Jutta war als Witwe zur Herrin über Burg Landegge und über zahlreiche Ländereien im Emstal und auf dem Hümmling geworden. Um Frieden in die damals konfliktreichen Grafenhäuser zu bringen, bot Jutta den Bischöfen in Osnabrück und Münster ihren nordwestdeutschen Besitz an. Ersterer lehnte das Land ab und so kam es in den Besitz des Bischof Patron Paul von Münster. "Was Peter nicht will, geht an Paul!", so hieß es in den alten Sagen. Der Papenbusch nördlich von Meppen ist nach dieser Geschichte benannt. All der Besitz der Rittersfrau ist so von 1252 bis 1805 nach Münster übergegangen.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Bischöfe bzw. Fürstbischöfe von Münster die Herren über weite Teile des Emslandes, so dass die Region auch über die Zeiten der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges hinweg katholisch blieb.
Zur „Frau von Mundelo“ wurde Gräfin Jutta, als sie den Grafen von Monschau heiratete. Die Frau von Mundelo kümmerte sich um die Armen und förderte religiöse Bewegungen und Orden. In Sagen, Gedichten und Balladen wird einerseits ihre Mildtätigkeit und Frömmigkeit besungen. Andererseits gilt sie aber auch als kühne Reiterin und Falknerin. Ein entsprechendes Denkmal setzte ihr der Kunstkreis Haren: Ein großes Pferd mit seiner Reiterin steht vor dem Gut Landegge, heute eine Hotel- und Ferienanlage für Familien.