Alte Brücke über die Ems
Über die neue Betonbrücke braust seit 2008 der Autoverkehr, die alte Brücke mit ihren stählernen Bögen gleich daneben nutzen heute nur noch Fußgänger und Radfahrer. Noch bis 1914 hatte es hier weit und breit überhaupt keine Brücke gegeben; wer den Fluss überqueren wollte, watete entweder durch eine Furt, die während trockener Sommermonate seicht genug war. Oder er wartete auf die Fähre, die nach Bedarf eingesetzt wurde, wenn die Ems während der kühleren Jahreszeit einen höheren Wasserstand hatte. Für das Verkehrsaufkommen des 19. Jahrhunderts hatte diese Lösung offenbar noch genügt.
1911 allerdings gründeten die umliegenden Gemeinden Hüntel, Holthausen und Wesuwe einen Brückenverein, der das Gemeinschaftsprojekt einen dauerhaften Ems-Überquerung anging.
Seit ihrer Einweihung 1914 leistete die Brücke Wesuwe fast 100 Jahre lang gute Dienste – mit einer kurzen Unterbrechung 1945, als sie durch Bomben schwer beschädigt wurde. In den alten Pfeilern sind noch heute die Einschlagsstellen der Splitter zu sehen. Bereits 1946 war die Brücke behelfsmäßig repariert und wurde später umfassend saniert.
Wer sie heute überquert, sollte sich Zeit nehmen und die Aussicht stromaufwärts genießen, denn die Flusslandschaft ist von dieser erhöhten Position besonders gut zu überblicken. Das vielgestaltige Tal zu beiden Seiten der mäandrierenden Ems ist geprägt von Äckern, Wiesen und Weiden, Magerrasen auf Sand-Dünen, Auenwaldresten, Altwässern und stellenweise von steilen Geest-Randhängen.