Emsdünen bei Rühle
Das Naturschutzgebiet Meppener Kuhweide mit seinen Emsdünen vermittelt einen guten Eindruck davon, wie große Teile des Emslandes zu Beginn des 19. Jahrhunderts aussahen: karg, nahezu baumlos und vor allem sehr sandig. Die vielerorts meterhohen Sandablagerungen stammen aus den vergangenen beiden Eiszeiten und waren bis zum Beginn der menschlichen Besiedlung vor rund 5.000 Jahren längst mit dichtem Wald bewachsen. Lediglich an den Flussufern gab es noch einzelne Wehsanddünen. Für die landwirtschaftliche Nutzung jedoch wurden immer größere Waldflächen gerodet. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war vor knapp 300 Jahren erreicht, als alleine im Amt Meppen 120.000 Schafe auf Heideflächen weideten, die weiter reichten, als das Auge blicken konnte. Zudem wurden vielerorts Plaggen gestochen, das heißt: Die spärliche Vegetationsschicht wurde mitsamt Wurzelwerk entfernt, um zunächst als Einstreu in Viehställen und dann als Dünger auf Ackerflächen zu dienen. So schuf der Mensch Bedingungen, wie sie kurz nach der letzten Eiszeit herrschten – und es entstanden erneut Sanddünen und immer großflächigere Sandverwehungen. Zwischen Geeste und Meppen ging so bis 1850 rund ein Drittel aller Ackerflächen unter Wehsanden verloren. Mit Sandbekämpfungsverordnungen ging man dieses Problem an, schränkte zum Beispiel die Schafhaltung ein und startet eine Aufforstung mit Kiefern.
Heute sind Sand-Lebensräume sehr selten geworden. Im Schutzgebiet Meppener Kuhweide bleiben sie erhalten, so dass es am steilen Ems-Ufer noch eine Brutkolonie der seltenen Ufer-Schwalben gibt. Seinen Namen trägt das Gebiet übrigens seit dem Jahr 1250. Damals schenkte die Landesherrin Jutta von Ravensberg den Meppener Bürgern das Gebiet als Dank und Anerkennung für ihre Dienste im Krieg gegen holländische Raubritter.