TWI019 - Treidelpfad

Wandern auf dem Treidelpfad

Einen Weg, wie er hier entlang des Süd-Nord-Kanals von Adorf bis zum ehemalige Verladehafen der alten Torffabrik in Twist-Mitte führt, gab es einst an jedem Kanal. Denn den typischen knapp 30 Meter langen, hölzernen Pünten, die bis zu 200 Tonnen Torf, Kohle oder Kartoffeln geladen hatten, fehlte der eigene Antrieb. Also wurden sie getreidelt. Wer es sich leisten konnte, spannte dafür ein Pferd an. Die meisten Schiffer auf dem 111 Kilometer langen linksemsischen Kanalnetz, das bis 1904 angelegt wurde, mussten ihre Pünten jedoch mit Muskelkraft bewegen – entweder mit eigener oder mit der von Familienmitgliedern. Später wurden die Lastkähne bis in die 1960er Jahre im Verband von Dampfschleppern gezogen und die alten Treidelpfade begannen zuzuwachsen.
Diejenigen Uferwege entlang historischer Wasserstraßen, die frei blieben, werden heute begeistert von Wanderern oder Radfahrern genutzt, denn sie ermöglichen großartige Natur- und Landschafts-Erlebnisse. Der Treidelweg zwischen Adorf und Twist-Mitte zum Beispiel verläuft im Schatten mächtiger Eichen, entlang der Siedlung und durch einen Birkenbruchwald, in dem die Torfprofile des ehemaligen Moores am Wegesrand gut erkennbar sind.