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Papenburg ist Deutschlands älteste und längste Fehnkolonie. Kanäle, die ursprünglich angelegt wurden, um das Moor zu entwässern und auf den abgetorften Flächen Landwirtschaft zu betreiben, prägen das Stadtbild. Am Papenburger Hauptkanal beginnt die maritime Radreise, die auf 52 Kilometern ins benachbarte Ostfriesland führt und stets mit der Schifffahrt verbunden ist. Vom Stadtzentrum lenkt die Tour vorbei am Bahnhof und dem Yachthafen. Die riesigen Hallen der Meyer Werft direkt am Industriehafen haben Radfahrer dabei fest im Blick. Bei einer Tour durch das Besucherzentrum werden faszinierende Einblicke in die Welt der Luxusliner und den modernen Schiffbau gewährt. Und mit etwas Glück liegt ein Ozeanriese im Hafen, der die Kulisse für ein Musikfestival bildet, bevor er rückwärts in Richtung Nordsee fährt. Für Radler geht es vorwärts weiter über die Ems, um in Halte, einem Ortsteil der Stadt Weener, die riesigen Gewächshäuser zu bestaunen, in denen Frühblüher und Beetpflanzen gedeihen. Vorbei am Erlensee, einem fischereilich bewirtschafteten Gewässer im Stapelmoorer Süderhammrich, folgt die maritime Radstrecke dem Ems-Radweg bis in die Hafenstadt Weener. Bei der „Kaake“ im Stadtzentrum handelt es sich um einen ehemaligen Markt- und Gerichtsplatz am Verkehrsknotenpunkt Leer - Holland - Westfalen. Der „Kaake-Bogen“ bei der Georgskirche bildete die Trennung zwischen dem kirchlichen und dem weltlichen Bereich und ist heute der Treffpunkt für die öffentlichen Stadtführungen. Ein Must-have für Liebhaber von Tasteninstrumenten ist wenige Pedaltritte später der Besuch im ORGANEUM, dem Zentrum für die Orgelkultur in Ostfriesland. Es beherbergt eine beispielhafte Sammlung spielbereiter historischer Tasteninstrumente, die in den historischen Räumen der prunkvollen Villa aus dem Jahr 1870 vorgeführt werden können. Mittelständische Bürgerbauten, „Kleine-Leute-Häuser“ und der Speicher rahmen den des bereits um 1570 angelegten, malerischen „Alten Hafen“ ein, wo Traditionsschiffe ihre Heimat gefunden haben. Das Denkmal der „Törfwieven“ von Karl-Ludwig Böke erinnert an den lebhaften Hafenbetrieb in längst vergangenen Zeiten und würdigt die Mühsal der schweren Arbeit der Frauen, die nachzulesen ist auf einer Tafel. Dem Emsdeich folgend auf dem Ems-Radweg radelt man in das „Tor Ostfrieslands“ nach Leer. Die Vergangenheit der Stadt als bedeutende Handels- und Hafenstadt ist überall spürbar. Die Altstadt besticht durch die engen Gassen, die restaurierten Gebäude und den Museumshafen mit seinen einzigartigen Schiffen. Seit 2021 ist es offiziell und beurkundet: Ostfriesen sind Weltmeister im Teetrinken. Um das Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren, das Mischen und Verkosten von Tee kennenzulernen und in die ostfriesische Kultur einzutauchen, empfiehlt sich der Besuch und die Teilnahme an einer Teezeremonie im Bünting Teemuseum. Krimifans können übrigens die Drehorte der ZDF-Serie „Friesland“ in der ostfriesischen Kreisstadt bei einem geführten Rundgang entdecken und erhalten dabei viele Hintergrundinformationen. Entlang der Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal geht es von Leer schnurstracks zurück ins Nördliche Emstal nach Papenburg. Die traditionsreiche Geschichte Papenburgs und die des modernen Schiffbaus lernen Jung und Alt in der Maritimen Erlebniswelt kennen. Mit einer App lässt sich die interaktive Ausstellung des Museums erkunden. Und über QR-Codes erhält man viele weitere interessante Informationen über die Stadt mit dem südlichsten Seehafen Deutschlands. Dazu gehört zum Beispiel der historische Dampfer „Dortmund IX“ aus dem Jahr 1904, der in Sichtachse zum ehemaligen Zeitspeicher-Gebäude im Turmkanal vor Anker liegt und die Ausstellung der Erlebniswelt ergänzt. Der maritime Erlebnistag endet am besten in einem der Restaurants am Hauptkanal.