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Ort
Meppen
Kategorie
Naturpark , Geopark , Naturpark Moor/Veenland
Ort | Meppen |
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Kategorie | Naturpark , Geopark , Naturpark Moor/Veenland |
Zeitungsartikel MTP vom 14.01.2020:
Den Baracken des ehemaligen Lagers Versen droht der Zerfall - lange Zeit wurde die verbliebene Baracke des Kriegsgefangenen - und Konzentrationslagers Meppen-Versen auf dem heutigen Gelände der JVA Meppen in der Nachkriegszeit als Verwaltungsgebäude genutzt. Danach diente es als Lager oder für Maßnahmen der Arbeitstherapie genutzt. Doch seit 2013 diese Nutzung aufgegeben wurde, zerfällt die Baracke zusehends. Einst waren 38 Holzgebäude in von den Nazionalsozialisten und ihren Gefolgsleuten errichtet worden. Davon sind heute nur noch 2 im Lager Groß Hesepe und eine innerhalb der JVA Meppen-Versen und eine auf dem benachbarten Gelände des Reitvereins vorhanden. Letzteres wurde in der Nachkriegszeit dorthin versetzt und diente als Partyhütte. Auch diese Hütte verfällt - dennoch ist sie für die Besucher der Kriegsgräberstätte ein unmittelbares Indiz, wie die hier verstorbenen und zur Ruhe gelegten Insassen unter erbärmlichen Bedingungen untergebracht wurden. Im Emsland und der benachbarten Grafschaft Bentheim gab es insgesamt fünfzehn dieser sogenannten Emslandlager. Errichtet von den Nationalsozialisten, dienten sie als Straf- und Kriegsgefangenenlager. Das Lager Versen wurde im Sommer 1938 für insgesamt 1.500 Häftlinge fertig gestellt. Im Mai 1939 wurden die ersten Strafgefangenen eingewiesen und im Sommer war das Lager mit bereits ca. 900 Gefangenen belegt.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI B, bevor sie es im Mai 1942 dem Stammlager VI C Bathorn angliederte. Im Dezember 1939 war das Lager Versen mit 50 Kriegsgefangenen belegt. Die Zahl erhöhte sich bis September 1941 auf 300. 1943/44 nahm das Lager Versen vor allem italienische Militärinternierte auf. Bis 1941 wurden die Kriegsgefangenen auch zur Moorkultivierung herangezogen. Später arbeiteten sie in der Landwirtschaft und gewerblichen Betrieben, vor allem in Ziegeleien, Tongruben und Torfwerken.
Ab November 1944 übernahm die SS das Lager als Außenlager des KZ Neuengamme (bei Hamburg). Die KZ-Häftlinge mussten im Winter 1944/45 Verteidigungsstellungen anlegen. Wegen unzureichender Ernährung, Kleidung und Unterbringung starben bei dem harten Arbeitseinsatz hunderte Häftlinge. Hinzu kamen willkürliche Übergriffe der Wachmannschaften. Am 25. März 1945 wurde das Außenlager Versen aufgelöst. Die SS transportierte die KZ-Häftlinge vor den heranrückenden alliierten Truppen über Cloppenburg in Richtung Neuengamme.
Heute befindet sich hier die Justizvollzugsanstalt Meppen.
Quellen:
Zeitungsartikel MTP vom 14.01.2020
Stiftung Gedenkstätte Esterwegen; Bernd Faulenbach Und Andrea Kaltofen (2019): Hölle im Moor: Die Emslandlager 1933-1945, 3. Auflage
Weitere Informationen zu den Kriegsgräbern und den Lagern finden Sie in der Gedenkstätte Esterwegen (www.gedenkstaette-esterwegen.de).