Der Hünenweg ohne Riesen

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Natur



Wandern im Emsland - Der Hünenweg ohne Riesen

Wandern entlang der Hase führt zu den „Hunebedden“ in Drenthe
Herzlake – Die vor einigen Jahren neu ausgewiesene Wanderroute „Hünenweg“ führt Touristen von Osnabrück bis hin nach Groningen (NL). Im Südosten überschreitet der Weg am Hahnenmoor bei Herzlake die emsländische Kreisgrenze.
Hünengräber, wie sie der Name andeutet, findet man einige im Osnabrücker Land. Erst weiter im Westen, im niederländischen Drenthe, kommen diese dann am Hünenweg wieder hervor. Es sind die „Hunebedden“ auf dem Höhenzug des Hondsrug.
Schaudernd schrieb Dr. Johan Picardt Anno 1660 seine Geschichten darüber: Die Erbauer der Großsteingräber seien furchtbare Riesen gewesen, die kleine Kinder fraßen und die gewaltigen Steinhaufen aufstapelten!
Das Emsland ist eine Schatzkammer an Großsteingräbern. So auf dem Hümmling und auf der Lingener Höhe. Durch diese Gegenden verlaufen andere Wanderrouten.
Der Hünenweg dagegen folgt bis Meppen dem Fluss Hase. Daran schließen sich im Westen bis zur niederländischen Grenze ehemalige Heidegebiete und das Bourtanger Moor an.
Aus dem Flachland und erst recht aus dem über Jahrtausende aufwachsenden nassen Hochmoor blieben die Erbauer der Megalithgräber weg.
Anders sah es mit dem Fortbewegen entlang den Flusstälern aus: Eine Landkarte des Historikers Prof. Jacob Schneider (1890) zeigt einen schon in der Römerzeit bestehenden Weg. Dessen Verlauf von Herzlake bis Fullen entspricht in etwa der Wanderstrecke des Hünenwegs.
An diesem Weg reihen sich also nicht zufällig die historischen Orte des mittleren Emslandes: das 750-jährige Kloster/ Stift Börstel, der alte Schifferort Herzlake am Fluss Hase mit seiner „St. Nikolaus“-Kirche (um 1200), Haselünne als älteste Stadt des Emslandes und Bokeloh mit der uralten Kirche „St. Vitus“, deren Anfänge ins 10. Jahrhundert zurückgehen, und mit dem sogenannten „Römerlager“.

Informationen zum Fernwanderweg Hünenweg (von Osnabrück nach Meppen) finden Sie auf www.huenenweg.com
Mehr über die weiteren Wanderwege im Emsland direkt hier.

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Horst Heinrich Bechtluft
02. August 2025

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