Großsteingräber im Emsland
Eine Reise in die mystische Vergangenheit
„Hünengräber“ sagten die Menschen vergangener Jahrhunderte, wenn sie die mystischen Megalithbauten meinten, die so typisch sind für die Geestlandschaften des Emslandes.
Denn wer, wenn nicht Riesen, sollte tonnenschwere Findlinge zu solch beeindruckenden Steinkammern zusammengefügt haben?
Die Antworten heutiger Forscher sind kaum weniger überwältigend: Schon vor mehr als 5.000 Jahren, noch bevor die Ägypter ihre Pyramiden bauten, nutzten unsere Vorfahren vermutlich Hebel, Zugtiere und Hebebäume, um aus riesigen, bis zu 50 Tonnen schweren Granitblöcken Grabkammern für die Ewigkeit zu errichten.
Hunderte gibt es in Nordwesteuropa, etliche davon im Emsland. Und auch wenn die Baugeschichte nicht mehr vollkommen rätselhaft ist und die Grabbeigaben vieles verraten über das alltägliche Leben der ersten Siedler und Bauern des Nordwestens, bewahren die Monumente dennoch etliche Geheimnisse. Und bleiben faszinierende, mystische Orte. Bis heute.
Entdeckungsreise durch das „steinreiche“ Emsland
Entdeckungsreise durch das „steinreiche“ Emsland
Woher die großen Steine kommen
Sie haben einen weiten Weg hinter sich, die Granitfindlinge, die den jungsteinzeitlichen Baumeistern als Material für ihre Megalithgräber dienten.
Riesige eiszeitliche Gletscher schoben die Felsblöcke aus Skandinavien bis an die Ems. Und ließen nach dem Schmelzen des Eises nicht nur die zerriebenen und geschliffenen Steine zurück, sondern auch große Mengen Sand: die Geestrücken, die bis heute etwa die Landschaft des Hümmling östlich der Ems prägen.
Emsland Archäologie Museum in Meppen
Woher wissen wir heute, wie die Menschen der Jungsteinzeit lebten und wie sie die Megalithgräber errichtet haben könnten?
Das Emslandmuseum in den Museen an der Koppelschleuse in Meppen macht die spannende Detektivarbeit der Wissenschaftler erlebbar, zeigt etliche Fundstücke und führt zahlreiche Ergebnisse der Forschungsarbeit vor Augen.
Zu den eindrucksvollsten Rekonstruktionen und Inszenierungen der Ausstellung gehört der Nachbau eines Megalithgrabes in Originalgröße.
Straße der Megalithkultur
Über 5.000 Jahre Kulturgeschichte auf einer einzigen, spannenden Ferienstraße zwischen Osnabrück und Oldenburg:
Die 330 Kilometer lange Straße der Megalithkultur macht die Geschichte und die Geschichten von mehr als 70 Großsteingräbern erlebbar. Denn zu den meisten der jungsteinzeitlichen Grabanlagen entstanden lokale Mythen und Legenden – die Namen deuten es an: „Teufelssteine“, „Königsgrab“ oder „Visbeker Braut und Bräutigam“.
Radroute der Megalithkultur
Radfahrer schätzen den landschaftlichen Facettenreichtum und die lückenlos ausgeschilderten Radwege im Emsland. Es lässt sich wunderbar entspannt und steigungsfrei radeln entlang der Flüsse Ems und Hase, durch Moore und Wälder und vorbei an Großsteingräbern.
Was hat es mit diesen Steinansammlungen auf sich? Dieser Frage geht die Straße der Megalithkultur [griechisch: mega = groß, lithos = Stein] nach.
Die Radroute der Megalithkultur verknüpft auf 390 Kilometern zwischen Osnabrück und Oldenburg mehr als 70 Großsteingräber. Knapp die Hälfte davon erkunden Fahrradfahrer im Emsland – unter anderem die berühmte „Hünengräberstraße des Hümmling“.