Große Steine und riesiges Engagement

Wanderweg, eine Weidenkirche und viele weitere wunderschöne Plätze und Aktionen

Wanderweg, eine Weidenkirche und viele weitere wunderschöne Plätze und Aktionen

Rund um den Hümmling-Pfad „Großer Prähistorischer Pfad“ sind die Aktivitäten für das Freizeitangebot in der Natur ebenfalls groß. Jetzt gab es dazu erneut eine besondere Auszeichnung.

Erst im vergangenen Herbst erreichte die Gemeinde Stavern im Rahmen des Kreiswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ den 4. Platz. Weiter zurück liegt die 72-Stunden-Aktion der Landjugend in 2019, die die mit viel Enthusiasmus und Engagement eine Weidenkirche errichtet hat. Die Weiden sind mittlerweile so hübsch und dicht gewachsen, dass sich Trauende diesen Ort für das Ja-Wort gewünscht haben. Bänke für eine „Draußen-Trauung“ und die romantische Kulisse der Wassermühle Bruneforth machen den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für Hochzeitspaare und ihre Gäste.

Und mit etwas Glück erleben Wanderer diese Zeremonie auf ihrer Runde „Großer Prähistorischer Pfad“, der übrigens mit knapp 24 Kilometern der längste Rundweg der 15 Hümmling-Pfade ist.  Er hat zwei Startpunkte - in der Gemeinde Stavern und in Groß Berßen, da er sich auch in den Steingräber- und Mühlenpfad aufteilen lässt. Wie die Namen aller Hümmling-Pfade, verraten die Titel der beiden Wege ebenfalls die Richtung bzw. ihre Themenschwerpunkte: die Wassermühle und die Ruine der Windmühle Bruneforth sind geschichtsträchtig und haben dem Staverner Mühlenpfad seinen Namen verliehen. Eine spannende Chronik, aber auch die neue Dokumentation mit Rastplatz vor Ort am Mühlenstumpf sind spannende Info-Stopps. Über sanfte Hügel führt der Pfad weiter durch die ländliche Idylle des Hümmlings. Gesäumt von Hecken, Wäldchen und Feldern verbindet er die riesigen Findlinge, die umrahmt von Eichenhainen oder unter Heidesträuchern verborgen in die ferne Geschichte lenken. Auf den Spuren der Vorfahren geht es auf dem Steingräberpfad an den sagenumwobenen Großsteingräbern einer längst vergangenen Kultur vorbei. Eine Grabkammer ist rekonstruiert und gibt einen Einblick in die Architektur der Jungsteinzeit. Entlang der Wiesen der Nordradde führt der Weg zu den mystischen Mansenbergen: ein heidebewachsenes Hügelgräberfeld, das von der Bronze bis in die frühe Eisenzeit angelegt wurde.


Am Ziel angekommen, ist die Gegenwart in Groß Berßen wieder präsent: 2022 wurde die ehemalige Sportplatzfläche in eine Naturerlebnisfläche umgewandelt: Der Natur.Entdecker.Platz ist abwechslungsreich und bunt und zugleich ein Treffpunkt für Jung und Alt. Obstbäume und Sträucher, Wissen rund um die Tiere und Pflanzen, aber auch eine Remise mit landwirtschaftlichen Gerätschaften sind ein Platz für Geselligkeit und Zusammenhalt.
Auch das Treffen zur Urkundenübergabe spiegelt das gemeinsame Interesse wider, die Natur und Kultur des Hümmlings aufrecht zu erhalten. Und so trafen sich die Bürgermeister der Gemeinde Stavern mit Gerd Rode und Herrn Reinhard Kurlemann aus Groß Berßen sowie Sögels Samtgemeindebürgermeister Frank Klaß zur offiziellen Übergabe des Zertifikats. Tim Hentze, Projektmanager des Naturpark Hümmlings, überreichte die Auszeichnung, die bezogen auf den Wanderweg, die Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes erfüllen. 

Emslandliebe – Gestern. Heute. Morgen.
Das Themenjahr 2025 rund um das Jubiläum „75 Jahre Emslandplan“ ist eine Serie aus Erzählungen in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft, der Emsland Tourismus GmbH und des Emsland-Kuriers. 

Wenn die Heidelerche singt
Das Lied der Heidelerche gehört mit zu den schönsten Gesängen der heimischen Vogelwelt. Die offenen Heideflächen und lichten Kieferngruppen im Lohner Sand bieten einen idealen Lebensraum für diesen selten gewordenen Vogel. Auf einer Wanderung am Mittwoch, 21. Mai, von 18 bis 20 Uhr über den ehemaligen Truppenübungsplatz lauschen Interessierte mit der Biologin Jutta Over verschiedenen Vogelstimmen. Auch Goldammer, Buchfink oder Singdrossel werden zu hören sein. Nachdem sich die Sandböden von der Frühlingssonne erwärmt haben, zeigen sich Blüten von Sandrapunzel, Mausohr und Ginster. Die Teilnehmer lernen typische Sandbodenpflanzen kennen und erfahren, warum solche nährstoffarmen Lebensräume so wichtig für den Naturschutz sind.Treffpunkt ist um 18 Uhr in der Straße „Im Lohner Sand“, in Wietmarschen. Die Gebühr beträgt sieben Euro pro Person für die zweistündige Wanderung. EineAnmeldung ist erforderlich per E-Mail an mail@jutta- over.de.

Entdeckungen im Hasetal
Zwischen Meppen und Haselünne schlängelte sich die Hase mit vielenWindungen durch eiszeitliche Sande, bevor zahlreiche Begradigungen vorgenommen wurden. Über zwanzig abgehängte Flussschleifen zeugen heute noch vom ehemaligen Verlauf des Flussbettes. Eine Naturparkführung am Sonntag, 25. Mai, führt von 10 bis 13 Uhr östlich von Bokeloh an mehreren solcher Altwässer entlang. Das Hasetal zeigt sich hier von seiner wildromantischen Seite. Mit Biologin und Geopark-Führerin Jutta Over geht es entlang von naturbelassenen Sümpfen, einen Prallhang hinab und durch urtümlich anmutende Schachtelhalmwälder mit vielen Biberspuren. Der Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz am Friedhof Bokeloh, gegenüber dem Gemeindehaus, Am Kirchberg, in Meppen- Bokeloh. Die Gebühr für die dreistündige Wanderung beträgt sieben Euro pro Person, eine Anmeldung ist per E-Mail an mail@juttaover. de erforderlich. Gern kann zu dieser Tour ein Imbiss für eine kleine Rast mitgebracht werden.

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© © Schoening Fotodesign, Stefan Schöning Fotodesign
Judith Uthmann-Tattermusch
27. April 2025