Tagestouren-Tipps zum Emslandplan-Jubiläum
Zwei thematische Tagestouren lenken auf dem emslandweiten Fahrradknotennetz durch das Hasetal, wo Aktivfreunde links und rechts vom Flüsschen die Natur- und Kulturlandschaft erfahren und den Spuren der Emslandplan-Geschichte unter dem Motto „Gestern – Heute – Morgen“ folgen.
„Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr.“ Das Zitat eines unbekannten Verfassers beschreibt die gut 52 Kilometer lange Tagestour Zum See(le) baumeln durch die Samtgemeinde Lengerich und die Korn- und Hansestadt Haselünne wohl am besten. Das Thema Wasser begleitet Radler von Anfang an und lädt unterwegs immer wieder – wie der Name schon sagt – zum Seele baumeln ein.
Vom Erholungsgebiet Saller See führt die Tour entspannt entlang von Wiesen und Feldern in den Ortskern von Lengerich. Die katholische Kirche St. Benedikt mit ihrem 60 Meter hohen Turm und die evangelisch-reformierten Kirche – eine der ältesten Kirchen im Emsland – sind die markantesten Gebäude. Im nahe gelegenen Bürgerpark mit seiner ehemaligen Burganlage bietet sich die Gelegenheit für ein erstes Päuschen.
Die Tour lenkt in Gersten vorbei am Hof Lindemann. Direkt neben dem Gasthof hat der Heimatverein ein Backhaus nach historischem Vorbild errichtet und einen Bauerngarten angelegt. Tipp: An jedem letzten Sonntag im Monat wird von April bis September ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen im Backhaus angeboten.
Ein Must-have in der Korn- und Hansestadt ist der Besuch der traditionsreichen Brennereien Berentzen, Heydt und Rosche, die ihre Spezialitäten in alle Welt exportieren. Gäste sind zu Besichtigungen und Verkostungen in allen drei Häusern willkommen.
Sechs Fachwerkhäuser rund um einen idyllischen Dorfplatz mit Brunnen bilden das malerische Museumsdorf vom Freilicht- und Heimatmuseum Haselünne, das die Geschichte und die historische Atmosphäre der Ackerbürger-Stadt anschaulich macht. Neben einer Führung kann ein Besuch im Keramikmalstudio „Petit Tada“ gebucht werden. Oder Radfahrer stärken sich für die Weiterfahrt im neuen „Biergarten unter den Eichen“.
Eine letzte Gelegenheit zum See(le) baumeln lassen bietet sich in dem idyllischen Wald bei Ramings Mühle mit Blick auf die Teichanlage.
Der 37 Kilometer lange Rundkurs Kul-Tour verbindet die „Hauptstadt“ des Emslands mit der ältesten Stadt der Region. Dabei führt die Tour fast immer der Hase nach durch die reizvolle Kulturlandschaft zu architektonischen Kleinoden. Wie zum Beispiel in Bückelte: Die Chorgemälde (Fresken) in der spätgotische Kapelle des Hl. Antonius sind aus der Entstehungszeit des Gebäudes, die 1963 bei Renovierungsarbeiten entdeckt und freigelegt wurden.
Im historischen Stadtkern von Haselünne verraten alte Burgmannshöfe aus dem Mittelalter – wie der Hüntelhof oder der Westerholtsche Burgmannshof – die lange Zugehörigkeit zur Hanse. Nicht zu vergessen: In Haselünne ist die Tradition des Kornbrennens sehr lebendig. Das Brennereimuseum macht Techniken und Traditionen rund um das hochprozentige Wahrzeichen der Stadt erlebbar.
Zurück in Meppen entspannen Fahrradfreunde im Café an der Koppelschleuse oder gönnen sich in der benachbarten Wohlfühloase des Kneippvereins, bestehend aus Wassertretanlage, Barfußpfad, Kräutergarten und Meditationsplatz, Entspannung und Erholung.
Das Emsland Archäologie Museum und das Stadtmuseum Meppen locken Besucher mit spannenden Ausstellungen und Events, wie zum Beispiel mit der Finissage der Ausstellung "Neustart Heimat" über Dr. Elisabeth Schlicht, der ersten Kreisarchäologin des Emslandes, am 26. August, an den modernen Museumsstandort an der Koppelschleuse.
Emslandliebe – Gestern. Heute. Morgen.
Das Themenjahr 2025 rund um das Jubiläum „75 Jahre Emslandplan“ ist eine Serie aus Erzählungen in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft, der Emsland Tourismus GmbH und des Emsland-Kuriers.
Geschichten gesucht rund um den Emslandplan
Am 5. Mai 1950 beschloss der Bundestag in Bonn einstimmig den Antrag zur „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“. Der sogenannte Emslandplan sollte damals die Region für Landwirtschaft, Industrie und Flüchtlinge erschließen. Die finanziellen Mittel für das gigantische Infrastrukturprogramm sollten aus dem Bundeshaushalt kommen. Dank des Marshallplans, einem Abkommen zwischen den USA und Europa über wirtschaftliche Wiederaufbauhilfen und Fördermittel nach Kriegsende, konnte das Vorhaben durchgeführt werden. Heute, 75 Jahre nach dem weitsichtigen Beschluss, kann von einer wahren Erfolgsgeschichte gesprochen werden. Doch bis es soweit war, wurde einiges angepackt. Das Ödland wurde kultiviert, eine großflächige Flurbereinigung fand statt, das Verkehrswesen wurde aufgebaut und nicht zuletzt auch die Region ans Stromnetz angeschlossen. Viele Emsländer erlebten die Arbeiten rund um den Emslandplan. Kaum verwunderlich, waren doch sämtliche Bereiche des Lebens betroffen wie etwa Landwirtschaft, Kultur und Verkehr und das im Grunde über die gesamten Jahrzehnte bis zum heutigen Tage.
Wir möchten den Emslandplan feiern, und zwar mit Ihren Geschichten! Denn heute ist das Emsland eine prosperierende Boom-Region, hat vieles zu bieten. Hier trifft Industrie auf moderne Landwirtschaft, Tourismus auf vielfältige Kulturangebote. All das ist zurückzuführen auf das einstige Konzept. Erzählen Sie uns deshalb von Ihren Erlebnissen rund um das größte Wiederaufbauprogramm der Nachkriegszeit.
In einer Serie unter dem Motto „Emslandliebe – Gestern. Heute. Morgen.“ möchte der EL-Kurier in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft und der Emsland Tourismus GmbH aufzeigen, dass der Emslandplan weit mehr ist als Ottomeyerpflüge und Moorkultivierung. Ob Liebesgeschichten, die ersten Feierlichkeiten in den neu gegründeten Orten, so manche Anekdote aus den vergangenen Jahrzehnten oder heutige positive Effekte des einstigen Planes, berichten Sie gern von Ihren Erlebnissen! Zu erreichen sind wir unter Tel. 05931940148 oder per E-Mail an meppen@el-kurier.de.
Heimatvereine, die Interesse an einem Workshop haben, können sich bei der Geschäftsstelle des Emsländischen Heimatbunds in Meppen melden unter Tel. 05931 496420 bzw. per E-Mail an info@ehb-emsland.de.
Das Veranstaltungsprogramm zum Jubiläum beginnt am 5. Mai 2025 und wird in Bälde veröffentlicht.