Der Weg vom „Herzogtum Lauenstein“ laut Emslandplan zu heutigen gekrönten Häuptern in Amt und Würden auf Zeit
Der Beschluss des Deutschen Bundestages zum Emslandplan jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal. Ziel war es damals, das Emsland durch Einsatz staatlicher Mittel gezielt zu fördern und einen Weg heraus aus dem „Armenhaus“ zu ebnen.
Die „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“ wurde in der ersten Phase (1951 - 1963) geprägt von Johann Dietrich Lauenstein, dem ersten Geschäftsführer der 1951 gegründeten „Emsland GmbH“, die von Meppen aus den Emslandplan in die Praxis umsetzen sollte.
Der Geschäftsführer galt als durchsetzungsstark und mitunter eigenwillig. Kein Wunder, dass der Volksmund im Emsland vom „Herzogtum Lauenstein“ sprach, in Anspielung an die Herzöge von Arenberg, die im Emsland eine Feudalherrschaft ausgeübt hatten. Das lässt sich übrigens in dem von Heiner Schüpp verfassten Artikel im Buch „75 Jahre Emslandplan“ nachlesen.
Lauenstein selbst hat den Posten als „Krönung seiner Lebensarbeit“ angesehen. Für die Ziele des Emslandplanes scheute er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1963 keine Konflikte mit den unterschiedlichsten Stellen, Behörden und Ministerien. Bedeutend für das Kulturleben der gesamten Region ist, dass Lauenstein im Jahr 1952 maßgeblich bei der Gründung des Emsländischen Heimatvereins (heute Emsländischer Heimatbund) mitgewirkt hat.
Das Amt der „1. Korn-Königin Deutschlands“ ist eine emsländische Erfindung im Jahr 2000 des Haselünners Josef Rosche von der gleichnamigen Edelkorn-Brennerei. Eine Korn-Königin setzt sich in Gesellschaft und Politik dafür ein, die hohe Qualität von Korn und Edelkorn aus authentisch arbeitenden Kornbrennereien wie Rosche vor Augen zu führen. Kriterien für die Wahl sind „Augenmaß“ in jeder Beziehung, „Gastfreundlichkeit“ und „unbedingtes Anpacken-wollen“.
Beim 23. Korn-Erlebnis-Tag im Jahr 2023 wurde Jana Harting aus Visbek (Landkreis Vechta) zur Korn-Königin gekrönt und absolviert Auftritte bei regionalen Messen, Volksfesten oder der Grünen Woche in Berlin. Ihre drei Vorgängerinnen seit dem Jahr 2000 absolvierten sogar Termine in Brüssel, Rom, den Niederlanden und Spanien.
Alle drei Jahre werden in der Schifferstadt Haren die Püntetage gefeiert. Dann verwandeln sich die Emswiesen von der Schifferruh bis zum Alten Hafen in eine Festmeile. Die Püntetage sind der Höhepunkt der amtierenden Püntkerkönigin Lena Kiepe. Die 26-jährige Harenerin arbeitet als Projektmanagerin im maritimen Sektor und verbringt ihre Freizeit gerne beim Joggen oder in Gesellschaft mit Freunden. Zu den Aufgaben der Harener Majestät gehört seit 2018 das Repräsentieren der Schifffahrt in Haren und die Anwesenheit bei Festen und Veranstaltungen des Heimatvereins. Mit den Püntetagen am 20. und 21. September endet die Amtszeit von Lena Kiepe. Es wird vorerst keine weitere Püntkerkönigin in Haren geben.
Im Rahmen des Kivelingsfestes 2024 erlangte Fynn Bosse am Pfingstdienstag mit dem Königsschuss auf einen hölzernen Papageien die Königswürde. Der 24-jährige Lingener beendet im August seine Ausbildung zum Notfallsanitäter im Rettungsdienst und ist seit 2017 Mitglied im Bürgersöhne-Aufzug zu Lingen, „Die Kivelinge“ e.V.; so die offizielle Bezeichnung des Vereins der „kleinen Kämpfer“.
Wer mehr über die Kivelinge und die Lingener Stadtgeschichte erfahren möchte, nimmt am besten am „Historischen Spectaculum“ teil, einer amüsanten 90-minütigen Führung mit den Bürgersöhnen.
Fynn Bosse ist Mitglied der Sektion „Die Welfen“ und repräsentiert als Kivelingskönig zusammen mit dem Kommandeur Johannes Voges den Verein bei diversen Veranstaltungen nach außen. Der König regiert zusammen mit seiner KivelingsköniginFlora Hofschröer. Die 20-jährige Lingenerin macht eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau und gehört der Sektion „Prinz von Oranien“ an. Bis zum Kivelingsfest 2027 freut sich das Königspaar der Kivelinge auf die ehrenamtliche Tätigkeit getreu dem Motto “pro civibus et civitate”, das so viel bedeutet wie “Für den Bürger und die Stadt”.
Fynn Bosse ist Mitglied der Sektion „Die Welfen“ und repräsentiert als Kivelingskönig zusammen mit dem Kommandeur Johannes Voges den Verein bei diversen Veranstaltungen nach außen. Der König regiert zusammen mit seiner KivelingsköniginFlora Hofschröer. Die 20-jährige Lingenerin macht eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau und gehört der Sektion „Prinz von Oranien“ an. Bis zum Kivelingsfest 2027 freut sich das Königspaar der Kivelinge auf die ehrenamtliche Tätigkeit getreu dem Motto “pro civibus et civitate”, das so viel bedeutet wie “Für den Bürger und die Stadt”.
Emslandliebe – Gestern. Heute. Morgen.
Das Themenjahr 2025 rund um das Jubiläum „75 Jahre Emslandplan“ ist eine Serie aus Erzählungen in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft, der Emsland Tourismus GmbH und des Emsland-Kuriers.